Wenn Sie die Protokolle der Vorstandssitzungen des vergangenen Jahres lesen, werden Sie feststellen, dass es nur ein großes, immer wiederkehrendes Thema gab: Eckernförde. Ausgelöst durch das Angebot des SCE die von uns seit Jahren gepachtete Anlage samt Clubhaus zu kaufen, beschäftigte sich der Vorstand ausgiebig mit diesem Thema. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die einen das Thema in der Hauptsache von seiner wirtschaftlichen Seite her betrachteten, die anderen die Sache sehr emotional sahen. Ich habe für die emotionale Seite sehr viel Verständnis, denn unsere Anlage in Eckernförde ist sehr schön. Ein Wochenende in Eckernförde ist wie Urlaub und besonders für Familien mit Kindern ist es sicher ein Paradies. In der Diskussion gingen die Wogen hoch, denn die nüchternen von der Wirtschaftlichkeits-Fraktion fragten nach den Kosten und den zu erwartenden Einnahmen. Wird nach Ablauf unseres Pachtvertrages in 14 Jahren ein größeres Angebot an Yachthäfen in der westlichen Ostsee vorhanden sein? Wie teuer wird Kraftstoff für Autos sein und wer wird es sich leisten können am Wochenende an die Ostsee zu fahren? Werden das die Leute sein, die an einer Mooring liegen wollen? Viel einfacher war da die Abschätzung, welcher Investitionsbedarf im Falle eines Kaufes besteht, denn das kennen Sie von sich selbst: Es ist eine Sache wenn man zur Miete wohnt und eine andere wenn einem das Haus in dem man wohnt, gehört. Die Ansprüche an die Qualität sind höher! Bisher tragen die Mieteinnahmen die wir durch die Lieger erzielen die Pacht und die notwendigen Investitionen mal mehr, mal weniger, so dass der derzeitige Zustand in Ordnung ist. Eine Investition von über 200.000 €, die ja wieder erwirtschaftet werden müsste, ließe die Kostenrechnung aber sicher anders aussehen. Die Mieten müssten steigen und ob dann das Liegen an der Mooring mit all seinen Widrigkeiten noch attraktiv ist wage ich zu bezweifeln. Die derzeitige Situation wird besonders dadurch gestützt, dass die Lieger mindestens einmal im Jahr Dienst machen um andere Lieger zu ihren Booten zu bringen oder zu holen. Außerdem gibt es umfangreiche Arbeitsdienste bei Auf- und Abbau. Sogar vereinseigene Taucher werden eingesetzt! Auch außerhalb dieser Dienste wird vieles in Eigenarbeit erledigt. Dass so etwas nicht gerade im Zug der Zeit liegt, ist allgemein bekannt und so ist zu befürchten, dass zukünftig viele, statt Arbeitsdienst zu verrichten, lieber Service gegen Geld in Anspruch nehmen. Viele Fragen ließen sich ohne eine den Blick in die Zukunft ermöglichende Glaskugel, nicht seriös beantworten, so dass ein Kauf der Anlage in Eckernförde zumindest ein großes wirtschaftliches Risiko darstellt. Es gab Einwände, dies sei nicht so, da man die Anlage ja sicher gewinnbringend wieder verkaufen könnte. Ich glaube das nicht, denn ein anderer Segelclub müsste sich dieselben Fragen stellen wie wir. Ob man die Anlage gewerblich nutzen kann, also z.B. ein Restaurant daraus machen kann, steht in den Sternen. Dies ließe sich nur durch die Beauftragung eines Architekten und eine Bauanfrage bei der Stadt Eckernförde klären. Das kostet Geld in geschätzter Höhe des Kaufpreises einer J-24, was eventuell verpufft wäre. Und noch mal ganz nüchtern: Es ist davon auszugehen, dass die SCEer die gleichen guten Verbindungen in ihre lokalen Behörden haben wie wir hier in Altona und Hamburg. Wenn also ein lukrativer Verkauf an Gewerbliche möglich wäre, so könnten unsere Freunde in Eckernförde dies sicher gut einschätzen und wollten nicht an uns verkaufen. Sie wollen ja schließlich verkaufen, weil sie Geld für ihren Hafen brauchen und nicht weil sie uns so sehr lieben. Und jetzt noch nüchterner: Es handelt sich um ca. 25 Lieger mit ihren Familien, grob geschätzt also 30 Mitglieder der SVAOe, die Eckernförde nutzen. Auch die Zahl der Mitglieder, die unsere Anlage in Eckernförde als Gäste anlaufen, ist nicht gerade groß! Dies alles hat der Vorstand auf seiner Sitzung am 7. Oktober zum Anlass genommen, folgenden Beschluss zu fassen: „Marcus Boehlich wird dem SCE mitteilen, dass die SVAOe die Anlage derzeit nicht kaufen will. Weiterhin wird dem SCE mitgeteilt, dass die SVAOe jedoch eine Kommission gegründet hat, die Argumente für und gegen den Kauf zusammenstellen soll.“ Sie sehen also, die Sache ist noch nicht endgültig entschieden und den Ergebnissen der Kommission sehe ich gespannt entgegen.
Unsere Anlage in Eckernförde ist aber auch ein Mikrokosmos, der nur mit festgelegten Regeln funktionieren kann und in dem sich unterschiedlichste Charaktere aufhalten. Wie das so mit Menschen ist, ist nicht jeder mit dem zufrieden was der andere tut oder eben nicht tut. So etwas muss es wohl gewesen sein, was den Obmann Wilfried Nienstedt im Sommer veranlasst hat, die Anlage zu verlassen und sein Amt niederzulegen. Wenn dies auch nicht gerade besonders glücklich war, so möchte ich trotzdem hier die Gelegenheit ergreifen und Wilfried Nienstedt für seine in 1,5 Jahren geleistete Arbeit als Nachfolger von Hans Krohn zu danken. Besonders dankbar war ich auch, dass es in dieser Situation gelungen ist mit Jan Michael Otto so schnell einen Nachfolger zu finden. Jan Michael Otto ist ein ruhiger ausgleichender Mensch, der, wie ich glaube, genau der Richtige an dieser Stelle ist. Ich wünsche ihm viel Glück bei seiner Arbeit.
Ansonsten verlief der Kurs der SVAOe im vergangenen Jahr in einem ruhigen Fahrwasser. Das heißt natürlich nicht, dass bei uns nichts los war, was die Jahresberichte der Obleute wieder eindrucksvoll beweisen! Wie in der SVAOe üblich sind etwa 10% der Mitglieder in verschiedensten Aufgaben aktiv und halten so den Club am Leben. Viele andere Clubs können nur neidvoll auf ein so vielfältiges Clubleben schauen! Ich bin sehr froh über diese Aktiven, machen sie doch dem Vorsitzenden das Leben leicht, wenn alles wie von allein funktioniert! Wie bereits auf unserem Helferabend geäußert, danke ich all denen, die die SVAOe zu einem lebendigen Verein machen besonders herzlich!
Das dies nicht selbstverständlich ist, können Sie einem Bericht des DSV Präsidiums entnehmen, aus dem ich ein wenig zitieren und die SVAOe daran messen möchte:„Die realistische Betrachtung der Vereinswirklichkeit im deutschen Segelsport zeigt, dass die praktischen, personellen und finanziellen Möglichkeiten eines Durchschnittsvereins mit einer Größe von 130 Mitgliedern und einem durchschnittlichen Jahresbeitrag von 120 Euro begrenzt sind. Spitzenvereine mit 1000 und mehr Mitgliedern, hauptamtlich betreuten Vereinseinrichtungen und einem umfassenden Trainings- und Regattabetrieb sind – so wichtig sie als beispielhafte Vorbilder sind – im deutschen Segelsport die Ausnahme.“ Ich möchte nicht überheblich sein, aber von einem Durchschnittsverein haben wir nur den Mitgliedsbeitrag, ansonsten sind wir davon weit entfernt. Nach dieser Lesart gehört die SVAOe zu den Spitzenvereinen!
Das Präsidium schreibt weiter: „Die Schere zwischen Erwartungshaltung - man könnte auch sagen: Anspruchshaltung - der Einzelmitglieder und der Leistungsfähigkeit öffnet sich gerade bei Durchschnittsvereinen immer weiter. Ein Dilemma, dem sich viele ehrenamtliche Vereinsvorstände gegenüber sehen.“ Dies betrifft teilweise leider auch uns und muss auf das heftigste bekämpft werden! Dieses Phänomen betraf im vergangenen Jahr unsere Piraten an der Alster. Diese werden nicht nur unter Aufsicht beim Training von Jugendlichen und Erwachsenen benutzt, sondern auch täglich von ganz normalen Mitgliedern, die nach Einweisung durch dem Obmann Hans-Georg Körling oder seinen Adlatus Rolf Stünitz und nach einer Terminvereinbarung die Boote gegen kleines Geld stundenweise segeln können. Hans-Georg und Rolf finden die Boote immer häufiger in desolatem Zustand vor, schlecht gebaute Persennige sind da noch das kleinere Übel. Einige hinterlassen das Boot beschädigt und machen keine Meldung darüber! Der Nachfolger freut sich entsprechend und schimpft auf die ehrenamtlichen Obleute. Einige meinen sogar man dürfe die Boote ohne jegliche Anmeldung benutzen und versuchen so, den kleinen Beitrag zu vermeiden. Rolf Stünitz platzte die Hutschnur endgültig, als er sich zum Aufslippen der Boote alleine an der Alster vorfand. Der Vorstand hat hier auf seiner letzten Sitzung gegengesteuert, indem er beschlossen hat eine Kaution für die Benutzung der Piraten zu erheben, die bei nicht korrektem Verhalten der Nutzer verfällt. Zur Klarstellung: Die SVAOe ist kein Selbstbedienungsladen! Wer etwas nehmen will, muss auch etwas geben. Jegliche Anspruchshaltung ist völlig fehl am Platz. Ich bedaure derartige Entwicklungen sehr und habe volles Verständnis für Obleute, die unter solchen Bedingungen keine Lust mehr haben, unentgeltlich zu arbeiten. Denen die zu einem korrekten Verhalten nicht bereit sind, rate ich eine kommerzielle Bootsvermietung aufzusuchen. Da kann man mit uralten Schlachtschiffen auf der Alster treiben und wenn man dabei etwas kaputt macht, muss man es trotzdem bezahlen.
Im Bericht des DSV Präsidiums heißt es weiter: „Die Erwartungs- bzw. Anspruchshaltung der Einzelmitglieder ist das eine. Das andere ist die Bereitschaft ehrenamtlicher Funktionsträger, auf der Seite der Leistungserbringung persönlich als „Dienstleister“ für andere aufzutreten. Hier zeigt sich, dass ideelle Orientierung keine Einbahnstraße ist. Entscheidet ein Verein sich für eine Rolle als Dienstleister, wird er häufig auch nicht umhin kommen, mit bezahlten Kräften zu arbeiten.“ Den Wunsch nach jeglicher Art von bezahlten Kräften außerhalb der Geschäftsstelle habe ich in meiner Amtszeit immer heftig bekämpft. Die bezahlte Leistung, die nur einigen wenigen zu Gute kommt, muss dann auch von den wenigen bezahlt werden, mit der Folge, dass diejenigen, die nicht über die notwendigen Mittel verfügen, z.B. nicht an einem so finanzierten Training teilnehmen können. Bei uns soll jedes Kind, dessen Eltern die wahrlich geringen Beträge für Mitgliedsbeitrag und Bootsbenutzungsgebühr aufbringen können, an jedem Training teilnehmen können. Das DSV Präsidium weiter: „Analog gilt dasselbe auch für den Bereich der Vereinsfinanzierung. In einem serviceorientierten Verein ist die Bereitschaft der Mitglieder, Nachwuchs- oder Leistungssportprojekte über den Vereinsbeitrag zu „subventionieren“, durchweg geringer als in einem ideell ausgerichteten Verein. Selbstlose finanzielle Förderung durch Erwachsene motiviert andererseits geförderte junge Mitglieder, sich im Gegenzug auch selbst ideell zu engagieren.“
Genauso ist da bei uns: Aus Kutterseglern werden Bestleute, aus Jollen- und J-24 Seglern werden Trainer und aus erfahrenen Seglern werden Führerscheinausbilder. Mitglieder, die an unterschiedlichsten Stellen mal etwas bekommen haben, engagieren sich an vielen Stellen unseres Clubs. Weil das so gut funktioniert, habe ich gerne im Vorstand der SVAOe mitgearbeitet! Ich möchte an dieser Stelle einmal allen Mitgliedern danken, die durch Ihre oben angesprochene selbstlose Förderung, sei es durch Spenden oder aber die bereitwillige Zahlung der Mitgliedsbeiträge, viele Aktivitäten der SVAOe erst möglich machen! Schauen Sie sich doch einmal um: In Hamburg gibt es über 80 Segelclubs. Gerade mal ca. 15 von diesen veranstalten Regatten und die Zahl derer, die Jugendausbildung betreibt ist auch nicht größer! Bei der Führerscheinausbildung sieht die Sache noch dunkler aus! Die anderen Vereine vegetieren vor sich hin und wundern sich über Mitgliederschwund und mangelnde Bereitschaft zur Mitarbeit im Vorstand. Gerade aus solchen Vereinen haben wir Zulauf von verzweifelten Seglerinnen und Seglern, die da nicht mehr Mitglied sein mögen. In einem Hamburger Verein musste in diesem Jahr das Opti-Training aufgegeben werden, weil der Trainer weggelaufen war und sich kein neuer finden ließ. In einem anderen Verein hat sich der Vorstand so zerstritten, dass er gerade mal noch aus 3 Personen besteht. Auch diese 3 wollten nicht mehr weiter machen, so dass eine desolate Situation entstand. Niedergang oder Aufschwung eines Vereins ist wohl ein jeweils selbstverstärkender Prozess. Es läuft schlecht, dann geben die wenigen Aktiven auf bis gar nichts mehr geht. Läuft es gut, bringt der Erfolg weitere dazu, sich zu beteiligen. Helfen Sie mit, dass die SVAOe im Aufwind bleibt!
Zuletzt noch etwas zum finanziellen aus dem Bericht des DSV Präsidiums: „Die Haushaltssituation vieler Vereine wird zunehmend schwieriger, weil früher zur Verfügung stehende Quellen der komplementären Vereinsfinanzierung, wie z.B. öffentliche Fördermittel, wegfallen, reduziert oder an höhere Anforderungen geknüpft werden.“ Das gilt natürlich auch für die SVAOe aber unseren Schatzmeisterinnen und Schatzmeistern ist es in der Vergangenheit immer gelungen, Haushalte aufzustellen, mit denen die Obleute ihren Aufgaben nachkommen konnten. Da das Beitragsaufkommen bei nur gering schwankender Mitgliederzahl im Wesentlichen über die Jahre gleich geblieben ist, muss, wenn eine Sparte mehr braucht, eine andere etwas abgeben. Wunderbarerweise funktioniert diese Vorgehensweise. In 2008 konnten wir den Nachrichten Geld wegnehmen, weil die Erlöse aus Anzeigen erheblich gewachsen sind, seit wir die Akquisition wieder selber machen. Mein Dank geht daher hier an unsere Anzeigenkunden, die so eben nicht nur die Nachrichten finanzieren, sondern Geld für die eigentlichen Aufgaben des Vereins frei machen.
Ich komme zum letzten Zitat aus dem Bericht des DSV Präsidiums: „Die freiwillige Hingabe von Finanzierungsmitteln für nicht wirtschaftliche Zwecke eines gemeinnützigen Vereins ist eine steuerlich begünstigte Form der Vereinsfinanzierung. Die Freiwilligkeit bringt es allerdings mit sich, dass eine langfristige Haushaltsplanung darauf in aller Regel nicht gestützt werden kann.“ Genauso vorsichtig haben es unsere Schatzmeister immer gemacht. Sie werden daher gleich von unserer Schatzmeisterin Monica wohl eine Aufstellung über den außerordentlichen Haushalt der SVAOe für 2008 erhalten, aber keine Haushaltsplanung dafür für 2009. Wir wissen ja nicht wie groß Ihre Spendierhosen in der Zukunft sein werden! Vieles wird aber durch den außerordentlichen Haushalt, sprich Ihre Spenden, erst möglich. Die Anschaffung der zweiten J-24 für die Damencrew hätten wir wohl ohne Spenden nicht schaffen können. Im vergangenen Jahr waren unsere Spender sehr großzügig und haben uns vieles ermöglicht. Sie glauben gar nicht welche Freude es mir gemacht hat Spendenbescheinigungen zu unterschreiben. Wenn es Ihnen möglich ist, machen Sie bitte weiter so!
Eine kleine Information hat sich übrigens in dem eben Gesagten verborgen: Unser Mitgliedsbeitrag ist seit nun schon 8 Jahren unverändert und Monica wird Ihnen nachher vorschlagen das auch in 2009 so zu lassen.
Was war noch in 2008? Ich will nicht die Berichte der Obleute wiederholen, daher berichte ich hier nur über Ereignisse, die nicht in die Zuständigkeit der Obleute fallen. Unser Mitglied Florian Spalteholz war mit seinem Steuermann Johannes Polgar Teilnehmer im Tornado an den Olympischen Spielen in Qindao und damit der erste SVAOer, der es bis dahin gebracht hat. Wenn er auch nun unter dem Stander des NRV segelt, so hat er doch seine Wurzeln in unserer Opti- und Jollenabteilung. Er hat zwar keine Medaille gewonnen weil das Boot im letzten Rennen unglücklich kenterte, trotzdem hat er meine Hochachtung vor dieser Leistung und ich gratuliere ihm von Herzen. Er wird auf der Mitgliederversammlung im März über seine Erlebnisse berichten und ich rate Ihnen sich das anzuhören.
Weitere erfolgreiche Regattasegler, die die Farben der SVAOe europaweit vertreten waren in 2008: Karsten Witt mit „Gunvør XL“ als First Ship Home in seiner Klasse bei Gotland Rundt, was zu einer Nominierung beim German Offshore Award führte.
Auf der Homepage des Bavaria Balearen Cups war folgendes zu lesen: „In der Goldfleet triumphierte die Bavaria 38 "Sa Cometa" mit dem Team um Kay Rothenburg, die zwei große Bavaria 49, ganz klar auf die Plätze zwei und drei verwies.“ An der Nordseewoche nahmen Lars Raschdorf mit „Circle“, Till Hagelstein mit „Prime Sails“, Jürgen Raddatz mit „turbemus“ und Tönnies Hagelstein mit „Hille Hex“ teil. Die beiden letztgenannten konnten in ihren Gruppen erste Preise ersegeln. Lars Christiansen gewann mit seiner H-Jolle „fettes Brett“ mehrere Regatten auf der Elbe. Von den Erfolgen der Gebrüder Pollähn im Folkeboot hört man ja schon viele Jahre. In diesem Jahr sind sie mit der „Fun“ wieder Hamburger Folkebootmeister geworden. Kay Louwien wurde Vizemeister. Eine Crew um Eggert Schütt hat im April Hamburg in Richtung Antigua verlassen um dort mit einem gecharterten Schiff an der Antigua Sailing Week teilzunehmen. Sie wurden dritte in Ihrer Gruppe.
Unsere J-24 Crew unter Führung von Johann Peter Huhn bewegten den „Hungrigen Wolf“ auf der Weltmeisterschaft der J-24 vor Sardinien. Sie wurden 47. von 72 Booten. Bei der Europameisterschaft der J-24 am Balaton hatten unsere Damen mit Steuerfrau Ragna Thönnessen am Ende mit einem 14. Platz die Nase vor dem „Hungrigen Wolf“, der 17. von 35 Booten wurde. Am Baltic Sprint Cup haben die „Luv“ unter Daniel Rüter, die „Philomena“ unter Eggert Schütt, die „Emil Reiseschwein“ unter Stefan Hummelt und die „Tamam“ unter Peter Zösch teilgenommen. Alle haben eine große Anzahl Jugendlicher dabei gehabt, was ich ganz hervorragend finde! „Philomena“ wurde 3. in ihrer Gruppe und gewann den Youth Award nach ORC. „Emil Reiseschwein“ wurde Gruppen-Sieger in IRC R2. Die beiden anderen haben sich wacker geschlagen. Peter Hauschildt deklassierte die anderen Teilnehmer des Elb-H-Jollen Pokals mit „Herz Jung“ auf der Alster mit 4 ersten Plätzen und damit dem Gesamtgewinn! „turbemus“, „Hille Hex“, „Philomena“, „Ballerina II“ mit Berend Beilken, eine noch namenlose First 31.7 unter Bernd Blohm und die „Scharhörn“ unter Nils Dick erreichten beim Blauen Band der Niederelbe und der Elbauf Regatta 1., 2. und 3 Plätze in ihren Gruppen. Die „Scharhörn“ nahm Lehrstunden auf der Kieler Woche und den Schwedischen Meisterschaften im Øresund. Sicher gab es noch weitere erfolgreiche Regattaseglerinnen und –segler der SVAOe, aber sie haben es uns nicht geschrieben oder erzählt. Die eben aufgezählte Liste ist gemessen an früheren Jahren lang und ich bin sehr froh über diese Entwicklung. Ich gratuliere allen genannten zu ihren Erfolgen und danke nochmals ganz besonders den Skippern und Crews, die unsere Jugendlichen auf Regatten ausbilden! Besser geht’s nicht.
Die Fahrtensegler der SVAOe waren in großer Zahl ebenfalls wieder auf Flüssen und Meeren unterwegs, was naturgemäß unspektakulärer als das hektische Regattasegeln ist. Ob sie etwa zu spektakulären Zielen unterwegs waren, werden wir auf dem Gründungsfest im April hören, wenn die Fahrtenpreise verteilt werden.
Von unserem Hausrevier Elbe gibt es wenig zu berichten. Die Erörterungstermine zur Elbvertiefung, die unsensiblerweise noch in den Hamburger Frühjahrsschulferien beginnen, werden angesichts der mehr als 6000 Einwendungen wohl einige Zeit dauern. Eine neue Befahrensregelung zum Mühlenberger Loch wird nun schon 2 Jahre von der Hamburger Umweltbehörde beim Bundesverkehrsministerium eingefordert. Dieses hat bisher jedoch noch keine neue Regelung erlassen.
Ich hoffe diese Ruhe bedeutet nicht, dass irgendein unter Arbeitsmangel leidender Beamter etwas ganz Dickes ausbrütet. Der Vorstand der SVAOe wird weiter wachsam sein.
Einige von Ihnen haben in letzter Zeit Post von der Polizei bekommen und sollten Auskunft über die Verwahrung ihrer Signalpistolen geben. Es gab dann Anfragen, ob man seine Pistole nicht im Safe der SVAOe lagern könne. Die Antwort gibt das Gesetz vor: Im Safe der SVAOe lagern nur Pistolen die der SVAOe gehören und auf ihrer Waffenbesitzkarte eingetragen sind. Ich rate Ihnen einen Safe zu kaufen und wem ca. 150 € zu teuer sind, der kann ja seine Pistole bei der Polizei abgeben und andere Seenotsignale an Bord nehmen.
Positiv ist die Entwicklung im Bereich unseres Internetauftrittes. Teile der Zukunftskommission haben sich dieses Themas angenommen und Optik und Inhalte total renoviert. Die Darstellung der Aktivitäten der SVAOe ist hervorragend gelungen und ich bin sicher, dass sich potentielle Neumitglieder durch die neue Homepage zu uns hingezogen fühlen werden. Zukünftig können die Obleute die Seiten ihrer Sparte selber pflegen, was das Medium hoffentlich wieder schnell und aktuell macht, so dass es auch für Sie eine ständige Informationsquelle über Ihre SVAOe sein wird. Schauen sie in den nächsten Tagen doch einmal auf unsere Homepage, gestern wurde die alte abgeschaltet und die neue scharf gestellt. Teilen Sie uns Ihr feedback mit. Ein Redaktionsteam wird Ihre Beobachtungen und Hinweise umgehend auswerten. Es ist zurzeit zwar noch ein bisschen langsam, aber das wird demnächst geändert. Um auf die unseren Mitgliedern vorbehaltenen Seiten zu gelangen, muss man sich als Mitglied anmelden. Machen Sie das ruhig, es lohnt sich. Die Fäden haben nach meinem Wissen hier Peter Mendt, Joachim Müntzel, Götz Anders Nietsch, Jörg Zwirner, Ralph Lembcke, Johann Huhn, Thomas Körner und Andreas Völker in der Hand gehabt, denen ich dafür herzlich danken möchte.
Dies war mein letzter Jahresbericht. Ich war 22 Jahre in Vorstand und Beirat, davon nun 11 Jahre Ihr Vorsitzender. In diesen Jahren habe ich viel erlebt, viel gelernt und viele nette Menschen kennen gelernt. Es war eine schöne Zeit! In meiner Antrittsrede vor 11 Jahren hatte ich angekündigt einen Schwerpunkt der SVAOe wieder bei den Regatten zu setzen, was mir glaube ich gelungen ist. Darüber sind aber die anderen wichtigen Dinge bei uns nicht zu kurz gekommen. Unser Bootspark im Bereich der Optis und Jollen steht hervorragend da und mit der „Scharhörn“ und den beiden neuen J-24 können wir auch Junioren in der SVAOe halten. Die Trainings laufen sehr gut und die Navigationsausbildung ist in ausgezeichneter Verfassung. Die Modellboote fahren nun ferngesteuert und unsere Feste werden gut besucht. Dies ist sicher nicht mein Verdienst, sondern dass der Obleute und ihrer Helfer. Herzlichen Dank an alle für diesen großartigen Einsatz!
Ich durfte 11 Jahre die Fäden in der Hand halten und unsere Vereinigung lenken. Das hat mir Spaß gemacht! Ich stelle aber eine gewisse Amtsmüdigkeit bei mir fest, die, wenn sie sich weiter ausbreitete, der SVAOe Schaden zufügen würde.
Schon mein Vorgänger zitierte am Ende seiner Amtszeit Nietzsche: „Man muss aufhören sich essen zu lassen, wenn man am besten schmeckt.“ Und ich hoffe, ich habe Ihnen geschmeckt!
Zum Schluss habe ich noch zwei Bitten an Sie, die mir beide gleichermaßen am Herzen liegen:
Der Bus der Jüngsten- und Jugendabteilung ist nun 13 Jahre alt und altersschwach. Ursprünglich nur dazu gedacht, Opti- und Jollenkinder mit ihren Booten zu befördern, muss er heute auch die J-24´s durch Europa ziehen und ist damit auf den Autobahnen durch seinen schmalbrüstigen alten Motor oft ein Verkehrshindernis. Wir brauchen also einen neuen Bus und ich bitte Sie alle um eine Spende dafür. Das Geld ist gut angelegt!
Vor den Wahlen zum Vorstand wird sich Ihnen Andreas Völker als Kandidat für den Vorsitzenden der SVAOe vorstellen. Er war bereits seit einem Jahr bei den Vorstandssitzungen dabei, weiß also wie die Sache läuft und worauf er sich einlässt. Ich habe ihn in dieser Zeit als moderaten Teamplayer mit Führungsqualität kennen gelernt. Genau so einen brauchen wir. Ich bitte Sie, geben Sie ihm Ihr uneingeschränktes Vertrauen und helfen Sie ihm wo Sie können.
Marcus J. Boehlich