Andreas Völker, 23.Februar 2010
Herzlich willkommen zur Jahreshauptversammlung, die satzungsgemäß form- und fristgerecht einberufen wurde und somit beschlussfähig ist.
Vor dem Eintritt in die Tagesordnung wollen wir unserer verstorbenen Mitglieder gedenken:
Horst Pape |
am 03.05.2008 |
Alter 73 Jahre |
Mitglied seit 1972 |
Herbert Schmidt |
am 17.01.2009 |
Alter 78 Jahre |
Mitglied seit 1968 |
Gerd Grühser |
am 20.05.2009 |
Alter 65 Jahre |
Mitglied seit 1982 |
Dieter Lichtenfeld |
am 07.09.2009 |
Alter 68 Jahre |
Mitglied seit 1965 |
Horst Labusch |
am 25.10.2009 |
Alter 86 Jahre |
Mitglied seit 1969 |
Jürgen Stanik |
am 22.11.2009 |
Alter 69 Jahre |
Mitglied seit 1969 |
Ich danke Ihnen.
In seinem letzten Jahresbericht schilderte Marcus Boehlich die intensive Beschäftigung des Vorstandes mit dem Thema Ankauf der gepachteten Clubanlage in Eckernförde. Dieses Thema hat sich nunmehr erledigt. Der Segelclub Eckernförde hat sich entschlossen, die Anlage nicht zu verkaufen; somit sehen wir den nächsten 13 Jahren, die unser Pachtvertrag noch läuft, mit Gelassenheit entgegen und freuen uns, die Anlage und das wunderschöne Revier wie bisher genießen zu können.
Der Schwerpunkt der Vorstandsarbeit des vergangenen Jahres hingegen lag in der Weiterentwicklung unserer Nachwuchsarbeit. Es hieße Eulen nach Athen zu tragen, müssten wir die Notwendigkeit dieser Arbeit erst erläutern. Im Übrigen spiegelt sich der Stellenwert, den die SVAOe dem Nachwuchs beimisst, in den Berichten der Obleute wider – fast die Hälfte der Ihnen vorliegenden Einladung befasst sich mit diesem Thema. Umso mehr freut es mich, Ihnen mitteilen zu können, dass der auf der letzten JHV vorgetragene Spendenaufruf ganz wesentlich zur Finanzierung eines neuen Vereinsbusses beigetragen hat. Allen Spendern möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank sagen.
Im Frühjahr werden wir eine neue J 24 in Dienst stellen können. Sie wird den Namen „LUV“ tragen und damit ist klar, aus welcher Windrichtung dieses Schiff zu uns segelt. Vielen Dank, Heiko und Sigrid, für Eure Großzügigkeit.
Eine weitere J 24 – die Eignerin ist Rosi Eckhoff-Schütt - wird unter dem SVAOe-Stander segeln und mit SVAOe-Crew besetzt werden. Mit diesen beiden Booten sind wir in der Lage, dem Wunsch vieler unserer Junioren nach wettbewerbsfähigen Regatta-Booten nachzukommen....und die SVAOe hat somit die Chance, junge Menschen längerfristig an den Club zu binden.
Der Einstieg in Segeln bei uns aber beginnt am Alsterufer. Der Jollenhafen, den wir zusammen mit dem SC Rhe und dem YC Meridian betreiben, befindet sich in einem guten Zustand. Hier werden unsere Jüngsten im Opti ans Segeln herangeführt, Einsteigerkurse für Jollensegler und Regattatraining auf den 420ern ergänzen das Programm.
Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer freiwilligen Helfer können wir an wöchentlich 3 Nachmittagen dieses Training durchführen.
In Planung ist hier die Installation eines Schwimmpontons. Er wird uns das Training erheblich erleichtern und möglicherweise auch einen Liegeplatz für unseren Kutter Neumühlen für einige Wochen im Sommer bieten – ein toller Anreiz für die jugendlichen Segler, Kutteratmosphäre zu schnuppern.
Erfreulich ist auch, dass wir auf einem guten Wege sind, die Einstellung eines Jugendlichen zu realisieren, der im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres, kurz FSJ, unsere Jugendarbeit in Betreuung, Ausbildung, Verwaltung und Pflege unserer Vereinsboote unterstützen wird. Mehrere Hamburger Segelvereine haben bereits gute Erfahrungen mit dem Einsatz eines FSJlers gesammelt und das ermutigt uns, ebenfalls diesen Weg zu gehen. Über den weiteren Fortgang dieser Angelegenheit werden wir Sie im Nachrichtenblatt und auf unserer Homepage auf dem Laufenden halten.
Viele von Ihnen haben es sicherlich schon gehört:
Unsere Geschäftsführerin Maren Mueller-Haagen wird leider im Laufe dieses Jahres ihre langjährige Tätigkeit für uns beenden. Sie sehnt sich nach mehr Freizeit und zeitlicher Unabhängigkeit, ein Wunsch, den wir alle nachvollziehen können. Schon jetzt, Maren, vielen Dank für Deinen großen Einsatz für die SVAOe und wir alle wünschen Dir viel Freude in Deinem neuen Lebensabschnitt. Für uns bedeutet das: Suche nach einer geeigneten Nachfolge. Wir werden uns dabei nicht allzu viel Zeit lassen und im März die ersten Gespräche führen.
Es stellt sich natürlich die Frage, ob die vielfältigen und künftigen Aufgabenstellungen innerhalb der SVAOE noch mit einer Halbtagsstelle zu bewältigen sind. Auch dies wird innerhalb des Vorstandes zu klären sein.
Vor genau einem Jahr ging die SVAOe-Homepage völlig neu gestaltet ins Netz. Seither kümmert sich eine Gruppe von sieben Aktiven um die Aktualität des Internet-Auftritts. Was immer an aktuellen Meldungen und Bildern aus unserem Clubleben auf den Redaktionstisch flattert, findet unmittelbar seinen Weg an die richtige Stelle auf unserer Homepage. Auch hier sind es ungezählte Stunden intensiver Arbeit, deren Ergebnis ein wirklich lesenswerter Internetauftritt ist, was die ca. 400.000 Aufrufe belegen. Leider ist unsere Homepage noch sehr, sehr langsam. Durch die Wahl eines neuen Providers kann hier hoffentlich bald Abhilfe geschaffen werden.
Natürlich vergessen wir auch nicht, alle die zu informieren, die sich nicht im WWW tummeln. Mit ungebrochenem Einsatz erarbeitet Jürgen Christian Schaper unser 2-monatlich erscheinendes Nachrichtenblatt und auch in der Zeit der eBooks und iPads findet es seine zahlreichen Leser und wird weit über Hamburgs Grenzen hinaus hoch geschätzt.
In diesem Sommer wird die SVAOe, diesmal unter der organisatorischen Leitung von Maren Mueller-Haagen und Annemarie Stamp, wieder ihre Ostsee-Rallye durchführen.
Die SVAOe-Rallye hat eine lange Tradition. Sie wird seit Jahrzehnten im 5-Jahres-Rhythmus jeweils in der 1. Woche der HH-Sommerferien durchgeführt und führt uns durch die reizvollen Häfen Dänemarks. Dragør, Stubbekøbing, Ebeltoft, Klintholm waren einige der Ziele. Während der Rallye ist eine Reihe von nautischen Aufgaben zu lösen, kulturelles und historisches Wissen über die befahrene Region wird abverlangt und es fehlen auch nicht der Spaßfaktor und Überraschungseffekte bei so mancher Aufgabenstellung. Die Rallye geht in diesem Jahr vom 12.-18. Juli zum Zielhafen Brejning am Ausgang des Vejle-Fjords, ein schön gelegener Hafen mit allen Möglichkeiten auch für ein abschließendes Fest. Für die Kinder gibt es einen Sandstrand und für alle, die über Land kommen, ein Hotel ganz in der Nähe. Wir hoffen wieder auf eine rege Beteiligung der Mitglieder und der Jugendboote. Einen besseren Start in die Sommerferien kann man sich doch eigentlich nicht wünschen!
Doch nicht nur dieses 5-jährliche Event bringt SVAOe-Segler zusammen. Der „harte Kern“, der hier versammelt ist, weiss es genau:
Fahrten- und Regattasegler, die Motorboot- und Modellbootgruppe – im Rahmen unserer Veranstaltungen trifft man sich: beim traditionellen An- und Absegeln, bei Geschwaderfahrten auf der Elbe, ich nenne nur Otterndorf und Borsfleth im letzten Jahr, den Regatten auf der Elbe und anlässlich der Nordseewoche. Alle diese Veranstaltungen und auch die Versammlungen hier im Clubhaus sind ein Teil unserer Identität, die wir erhalten und stärken wollen.
Dazu soll auch eine Fragebogen-Aktion dienen, die z.Zt. von unserer Zukunfts-Kommission erarbeitet wird. Den Einwand: das haben wir doch alles schon mal gemacht, möchten wir nicht gelten lassen. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Anforderungen an einen Segelverein. Wir möchten schon ganz gern wissen, was unsere Mitglieder, die Alten, wie die Jungen über den Verein denken und wie sie zu ihm stehen. Dabei liegt uns nichts ferner, als der Vereinsmeierei das Wort zu reden.
Wir wünschen uns eine frische, zukunftsorientierte SVAOe, die dem in vielen Vereinen festzustellenden Trend eines bröckelnden Mittelbaus, der Altersgruppe zwischen 25 und 50 Jahren, erfolgreich die Stirn bietet. Wenn Ihnen also in den nächsten Wochen ein Fragebogen in die Hände fällt, lassen Sie sich bitte nicht abschrecken. Opfern Sie Ihrer SVAOe 15 Minuten – Sie helfen uns ganz wesentlich bei der Zukunftsplanung!
Nun gibt es bekanntlich eine Segel-Welt auch außerhalb der SVAOe. Wir suchen und halten ständigen Kontakt mit vielen befreundeten Vereinen, lernen aus deren Erfahrungen und kooperieren mit Ihnen. Ich denke z.B. an das bereits genannte Ausbildungszentrum an der Alster oder an die Nordseewoche. Auf uns allein gestellt könnten und wollten wir diese und viele andere organisatorische Aufgaben nicht bewältigen. Wir sind darüber hinaus eingebunden in Verbandsstrukturen: des Hamburger Sportbundes und der Hamburger Segler-Jugend, des Hamburger Segler-Verbandes und des Deutschen Segler-Verbandes. Sie bieten uns Unterstützung bei der Nachwuchsarbeit, Problemlösungen im Zusammenhang mit der Elbvertiefung und anderen Revierangelegenheiten, sind unverzichtbar im Bereich des Führerscheinwesens.
In diesem Zusammenhang erlauben Sie mir ein paar Worte zum Seglertag des DSV in Friedrichshafen im letzten Oktober.
Diskussionsforen des Seglertages waren das neue Leistungsport-Förderprojekt "Sailing Team Germany", die Weiterentwicklung der Regattaformate und neue Ideen für die Zukunft des Segelsports. Für mich als Vertreter eines Vereins, der sich mit der Förderung der gesamten Bandbreite des Yachtsports auseinander setzt, war das Thema Ideen für die Zukunft des Segelsports natürlich von besonderem Interesse. Umso überraschender war es für mich, festzustellen, dass sich das Forum im Wesentlichen damit beschäftigte, sich die ausführlichen Darstellungen einzelner Delegierter über die Arbeit ihrer Vereine anzuhören. Konzeptionelles oder Erhellendes im Sinne des Themas war nicht zu erkennen. Das spiegelt sich auch auf der Homepage des DSV zum Seglertag wider – oder auch nicht: Inhaltliches ist dort jedenfalls nicht zu entdecken. Vielleicht hat ja der nächste Seglertag in dieser Hinsicht mehr zu bieten.
Lassen Sie mich zum Ende kommen mit einer persönlichen Bemerkung:
Wie fühlt sich ein Vorsitzender nach Ablauf seines ersten Amtsjahres? Passte das eigene Schuhwerk in die breiten Fußstapfen, die das Urgestein Schaper in 26 Jahren und sein Nachfolger Boehlich in seinen 11 Jahren Amtszeit hinterließen?
Diese Frage stellte mir kürzlich ein Clubmitglied – halb ernsthaft, halb im Spaß. Offen gesagt, diese Frage habe ich mir selbst nie gestellt; denn, um im Bild zu bleiben, einen schmalen Trampelpfad fand ich nicht vor. Stattdessen eine gut gepflasterte Straße, ohne Schlaglöcher und völlig eisfrei. Es bestand also keine Notwendigkeit, die Stadtreinigung mit der Bitte um Räumung zu traktieren, um nicht auszurutschen.-
Diese SVAOe-Straße führt – auch ohne Navigationssystem – vom Clubhaus in Oevelgönne aus zu allen Stationen unseres Vereinslebens: nach Wedel und Mühlenberg, zum Alsterufer und nach Eckernförde, nach Glückstadt, Otterndorf, Borsfleth und überall dorthin, wo die SVAOe Flagge zeigt. Nicht alle Stationen am Wege konnte ich in dieser Zeit regelmäßig besuchen – aber es gibt ja noch ein 2. Amtsjahr. Eines aber fiel mir auf: auf dieser Straße war immer was los. Ständig traf ich auf bereits bekannte und neue Gesichter und auf die vielen Ehrenamtlichen, die sich um die Organisation und Verwaltung unseres Clubs kümmerten, die sich für die praktische und theoretische Ausbildung unseres Nachwuchses einsetzten, oder die sich einfach nur trafen, um gemeinsam Spaß am Clubleben zu haben.
Ich fand also intakte Strukturen in allen Bereichen der SVAOe vor und das machte es mir recht leicht, innerhalb dieser Fuß zu fassen.
Mein Resumé: Dieser Verein lebt – mit und für ihn zu arbeiten macht Spaß und das ist Ansporn genug für die nächsten 12 Monate.