Als ganz neue Variante für Flexibilität verlegte man den Start weg vom Yachthafen in das Hahnöfer Nebenelbe. Wir haben uns überzeugt: Dort ist mehr Platz an der Linie als an der Nord. Drei Boote aus dem ersten Start erkannten einen Vorteil am Lee-Ende der Linie, darunter der Nissen-Vierteltonner „Brown Sugar“ (Finn Möllere, BSC), der sich ungehindert an die Spitze setzte. Ihn sah ich lange als Favorit. Da die nächste Wendemarke aber im Westen bei Hetlingen lag, kreuzten alle bald zwischen den langen Stacks an der Nord gegen die Tide.
Ziemlich bald wimmelten die größeren Jachten zwischen uns und den Kleinsten aus den frühen Starts. Mit Rauschefahrt zogen Spinnaker das Feld zurück nach Neuenschleuse. Wer die Hahnöfersand-Spitze dann noch genügend schnell hinter sich brachte, konnte damit rechnen, auch den letzten Rest der Flut nach Blankenese mit sich zu haben. Nicht so ganz für die langsameren. Das Zeitfenster sprach schon hier für die mittelgroßen Yachten mit Yardstickwerten um die 100.
Dies traf auf den späteren Sieger „Hok ut“ (Thorsten Dmoch, BSC) zu, der uns unter Spi schon bei Grünendeich überholte- allerdings auch Schwierigkeiten beim Setzen mit dem Segel hatte. Der sehr böige Nordwest zwischen Schulau und Blankenese ließ auf vielen Booten, besonders den modernen „Glitschen“ manchen Spinnakertrimmer und Steuermann an ihren Fähigkeiten zweifeln. Es lag aber eher an den Booten, die fuhren wohin sie wollten, und an ihren irren Gennakern.
Die Blankeneser Fans und Fenstergucker werden das Bild vor der Wendemarke genossen haben. Noch immer mit Rumpfgeschwindigkeit ging es bei Nordwest Bft. 5+ ganz hoch am Wind ins Ziel bei Wedel. Reling und Deck waren häufig genug auf unserem Folke im Wasser. Trotz der schnellen Wettfahrt stört mich der lang auseinander gezogene Zieldurchgang 90 Minuten: Er steht im Widerspruch zum Yardstickgedanken. Zur besseren Flexibilität gehören m. E. variable Startabstände zwischen den Gruppen je nach Windstärke.
Was ist aus meinem Favoriten geworden? An der Kreuz bald umzingelt von größeren Jachten landete „Brown Sugar“ in der Gesamtwertung auf Platz 4, „Fun“, das schnellste Folke auf Platz 8. Erfolgreiche Schiffe unter den Großen waren „Opal“ und „Pax“. Unter den 11 gestarteten SVAOeern landete nach berechneter Zeit „Offsite“ Christian Offermann) auf Platz 5 und „Swift“ (Andreas Gustafsson) auf Platz 9.
SVAOe-Ergebnisse in den einzelnen Gruppen nach Yarsdstick:
Gruppe 1: „Pax“ (Stryi, BSC/SVAOe), Gruppe 4: 1. „turbemus“ (Jürgen Raddatz), 2: „Salvatus“ (Bernd Blohm), Gruppe 5: 1. „Swift“ (Andreas Gustafsson), Gruppe 13: 1. und Beachcomber-Preis „Hungriger Wolf“ (Tanja Tammling), Gruppe 15: 1. und Haye-Stichert-Ged. Preis „Fun“ (Rolf Pollähn), 2. „Lord Jim“ (Thomas Lyssewski), 3. „Spanvogel“ (Georg Pulver), Gruppe 14: 2. „Offsite“ und Osterweg-Preis (Christian Offermann), Gruppe 6: 2. „Ballerina II“ (Berend Beilken), Gruppe 3: 4. „Panda“ (Axel Godefroy). Die „Scharhörn“ (Nele Schumacher) gab auf, „Juno“ (Jörg Zwirner) war nicht gestartet.