4.3.2019 Götz-Anders Nietsch
Die Jahreshauptversammlung war rechtzeitig angekündigt, ein Wahlausschuss war tätig geworden, die Einladung mit Tagesordnung versandt, sogar das Wetter war erstaunlich freundlich. Nichts außer Terminzwängen oder Lustlosigkeit hätte die Mitglieder hindern können, ins Clubhaus zu kommen, um ihrer Ehrenpflicht zu genügen, dem alten Vorstand bei seinem Leistungsbericht zuzuhören, ihm durch Entlastung Dank auszusprechen, an der anstehenden Wahl teilzunehmen und über Mitgliedsbeiträge und Haushaltsvoranschlag abzustimmen. So fanden sich ganze 87 Mitglieder zu dieser wichtigen Sitzung ein, aber immerhin war eine ganze Reihe jugendlicher Gesichter zu sehen. Na ja, 20 weitere Teilnehmer/innen hätten es gut sein können, denn mehr hätte der Saal nicht gefasst. Die 800 Nichtgekommenen können hier, auf dem Sofa sitzend, nachlesen, was geschehen ist.
Vorsitzender Dr. Stephan Lunau begrüßte die Versammlung und erstattete den zweiten Jahresbericht seiner zweijährigen Wahlperiode. Man kann ihn an anderer Stelle in dieser Ausgabe der SVAOe Nachrichten lesen. Offenbar hatte er seine Arbeit und die des Vorstands verständlich und umfassend dargelegt, denn Fragen wurden nicht gestellt. Die Berichte der Obleute der einzelnen Fachgebiete lagen der Einladung in gedruckter Form bei, so dass sie jeder/jede vorher hätte lesen können. Das hatten die 87 Anwesenden wohl getan, denn sie hatten keine Anmerkungen und stellten keine Fragen. Man soll einen gut funktionierenden Apparat ja auch weiter laufen lassen.
Dann trat Monica Dennert ans Rednerinnenpult und vertrat in gewohnter Souveränität die Sache der Schatzmeisterin. „Wie alle Jahre wieder“, wie sie sagte, hatte sie die Zahlen aufbereitet. Man kannte das Schema und fand sich leicht zurecht. Es begann mit der Gewinn- und Verlust-Rechnung einschließlich einer Abgleichung zum Haushaltsvoranschlag. Hier offenbarte sich schnell, dass eine nicht unbedeutende Unterdeckung vorhanden war. Rund 38 000 € fehlten in der Jahresabrechnung, selbst unter Berücksichtigung der außerordentlichen Erträge, wie z.B. der Spenden. Man ahnte, was nachher kommen würde.
Natürlich ist die SVAOe darum kein armer Verein. Die Bilanz schließt mit einem Vermögen von über einer Million Euro, was aber nicht dazu verleiten darf, dieses fröhlich auszugeben. Die „Schatzmeisterin“ trägt daher ihren Namen zu Recht. Es wurden einige Fragen gestellt, die aber von Monica routiniert und befriedigend beantwortet wurden.
Michael Hampe vertrat die Rechnungsprüfer. Er berichtete, dass Kasse und Bücher am vergangenen Freitag von ihm und Inken Lippek geprüft worden waren. Er sprach von ihrer großen Freude, wie sauber geführt sie alles vorfanden. Es gab „nichts zu meckern“. Er schlug daher die Entlastung der Schatzmeisterin vor. Michael endete mit einem persönlichen Wort. Er habe nun 18 Jahre dieses Amt ausgeführt und würde es gerne in andere Hände übergeben.
Noch einmal trat Monica Dennert vor das Publikum, diesmal, um den Haushaltsvoranschlag für 2019 vorzutragen. Natürlich decken sich dabei die Einnahmen und die Ausgaben, denn so ist es geplant. Dass das am Ende nicht immer so bleibt, hat man am vergangenen Jahr gesehen. Ein gutes Spendenaufkommen ist dabei sehr hilfreich. Fragen wurden nicht gestellt, jedoch warf Achim Müntzel ein, dass er mit einer Arbeitsgruppe an einer Neugestaltung der Homepage arbeite, wodurch Kosten entstehen würden. Ihm wurde entgegnet, dass der Vorstand darüber nach konkreter Vorlage entscheiden würde.
Nun musste noch der Gesamtvorstand entlastet werden. Dieser Vorgang war offenbar nicht richtig geplant. Keiner fühlte sich berufen, das Wort zu ergreifen. Leichtes Gemurmel erhob sich. Bevor merkliche Unruhe entstand, sprang Marcus Boehlich in die Bresche, bedankte sich im Namen der Mitglieder für die geleistete Arbeit und beantragte Entlastung. Sie wurde gerne und einstimmig mit Enthaltung des Vorstands erteilt.
Dann standen die Neuwahlen an. Zu wählen waren der 1. Vorsitzende, der Vorstand, der Ältestenrat und ein Rechnungsprüfer/eine -prüferin. Alle bisherigen Personen in SVAOe-Funktionen mit Ausnahme des Rechnungsprüfers Michael Hampe stellten sich erneut zur Wahl. Als neuer Rechnungsprüfer kandidierte Hans-Jürgen Heise. Während der Stimmenauszählung kam es bei nachgefüllten Gläsern zu lautstarkem Gedankenaustausch im Saal. Wie es schien, ging es meistens um Boote. Die vernommenen Zahlen waren wohl nicht so wichtig.
Norbert Schlöbohm, Chef der Auszählgruppe, trat dann ans Rednerpult zur Verkündung der Ergebnisse. Meist hat er an dieser Stelle sarkastisch zu vermerken, welche kleinen Patzer sich Wählerinnen und Wähler leisten. Diese Freude war ihm diesmal nicht vergönnt. Die wahlberechtigten, abgegebenen, Ja-, Nein- und Enthaltungs-Stimmen passten immer zusammen. Verständlicher Weise wurden alle zur Wahl Stehenden mit überwältigender Mehrheit gewählt, was als Vertrauen in ihre Arbeit zu werten ist. Norbert nahm noch die Gelegenheit wahr, aus alten Nachrichtenblättern zu zitieren, wie viele Teilnehmer damals zu Versammlungen kamen und wie lange diese dauerten. Das Vereinsleben war früher anscheinend sehr viel reger.
Monica Dennert trat abermals nach vorn, um ihren Vorschlag für die Mitgliedsbeiträge für das Geschäftsjahr 2019 vorzutragen. Normalerweise ist das ein ganz heißes Eisen. Aber sie hatte gut vorbereitet, als sie die Unterdeckung des vergangenen Haushalts erläuterte. Sie schlug eine mäßige Erhöhung der Beiträge vor. Das Schweigen in der Versammlung bedeutete Zustimmung, wie dann auch bei der Abstimmung klar wurde, als keine Gegenstimme und keine Enthaltung gezählt wurden. Eine Kurzfassung der neuen Beitragsordnung ist in diesen SVAOe Nachrichten zu finden.
Wie man erkennt, hatte der Vorstand ein leichtes Spiel, sich für das vergangene Jahr zu rechtfertigen und die Weichen für das neue zu stellen. Das lag an der guten Vorbereitung für die Versammlung und an den verständnisvollen Teilnehmern. So kann die SVAOe weitermachen. Wünschenswert wären sowohl ein paar Mitglieder als auch ein paar Spender mehr.