März 2009, Bernd Blohm GER 391
Dieses Jahr fand die Veranstaltung am Baldeneysee in Essen statt. Der Baldeneysee bildet sich aus der Verbreiterung der aufgestauten Ruhr und hat etwa die Form einer Banane. Es sind dort viele Segelvereine beheimatet und auf dem See gibt es je eine große Flotte von Folkebooten (!) und Zugvögeln. Wegen seiner etwas schwierigen Bedingungen wird der See gern auch unter Kennern als Baldriansee bezeichnet. Baldrian hätten wir auch gebraucht....
Nun zum sportlichen Teil: Leider waren dieses Jahr nur 20 Daumensegler am Start. Etwas wenig, aber vielleicht kannten einige das Revier schon.... Der vorherrschende Südwest Wind wehte so leidlich den See entlang, so dass eine Bahn direkt längs der Steganlage ausgebracht werden konnte. Die Regattaleitung aus 2 Krefelder „Spezialisten“ aus der M-Boot Szene wollte zunächst einige, etwas „eigene“ Regeln aus der Modellbootregattaszene durchsetzen. Das konnten wir allerdings abwehren. Es besteht doch ein Unterschied zwischen modellbauenden Seglern wie in der Minicupperszene und segelnden Modellbauern. Trotz einiger Widrigkeiten kamen allerdings 15 Wettfahrten an 2 Tagen zusammen. Sehr interessant war die Tatsache, dass ob des Hochwassers der Ruhr das Sperrwehr auf war und damit ein nicht unerheblicher Strom gegen den Wind stand. Was dann passiert kennen wir von der Elbe. Für die Minicupper war das zeitweise wie eine Kreuz auf der Außenelbe Richtung Helgoland mit ordentlich Strom und 5-6 Bf von vorn. Entsprechend heiße Ritte gab es dann vor dem Wind beim Surf auf den Wellen. Mit besten Aussichten auf den Meistertitel konnte Michael Müller aufgrund eines kapitalen Defektes der Fernsteuerung in den letzten drei Wettfahrten nicht mehr antreten und verlor knapp den Titel an Günther Joost aus Schwerin. – Baldrian 1 !!
Ich konnte ob eigener Unzulänglichkeiten (2 Frühstarts, unkluge Tonnenmanöver) und externer Einflüsse (Ausfall durch unverschuldetes Ramming und fehlerhafte Zieldurchgangsliste der Wettfahrtleitung) leider nicht meinen Erwartungen entsprechen und wurde trotz gutem Sonntag nur 8. – Baldrian 2 !
Was lernen wir? Immer schön die Plazierung selbst aufschreiben und sofort nach dem Rennen kontrollieren!
Alles in allem war es aber eine nette Veranstaltung bei sehr gastfreundlichen Segelkameraden in einer für uns etwas ungewohnten Umgebung. So sehen wir voller Vorfreude auf die neue Saison mit den richtigen Schiffen und freuen uns auch wieder auf die nächste Wintersaison mit den Modellen.