19.01.2010, Bernd Blohm
Selbst die erheblich winterlichen Straßenverhältnisse konnten 14 verwegene Segler aus Norddeutschland nicht abhalten, dick verpackt und mit Enteiserspray bewaffnet die Herausforderung anzunehmen.
Segeln bei Minusgraden hat für Modellboote eigene Regeln. Je nach Tiefsttemperatur geht es zunächst mit harmloser Vereisung der Schoten los. Hier spielt das verwendete Material eine entscheidende Rolle. Natürlich hilft vor jeder Wettfahrt eine Ladung Scheibenenteiser. Die nächste Schwierigkeit ergibt sich dann, wenn die Segel vereisen und nach der Wende nach Luv ausgebeult stehen bleiben.
Daher muss die Taktik sein, häufiger zu wenden und immer mal mit den Schoten zu spielen. Mit ein wenig Glück bleibt dann alles beweglich und man kann die Wettfahrt ohne große Schwierigkeiten beenden. Die Kälte nagt natürlich auch etwas an der Konzentrationsfähigkeit, wenn man stundenlang fast regungslos auf dem Steg steht. Alles in allem macht es aber genauso viel Spaß wie im Sommer, denn bei den MC´s ist die Leistungsdichte recht ordentlich und daher sind die Rennen immer spannend.
Trotz regelmäßig fälliger „Enteisungspausen“ konnten 8 Wettfahrten mit 2 Streichern durchgeführt werden. Mit beeindruckenden 6 Punkten konnte mal wieder Günter Joost als Lokalmatador die Serie gewinnen. Als einziger SVAOe `er am Start konnte ich den 2. Platz erreichen, knapp vor Hans-Walter Kröger (BSC). Die komplette Liste ist unter www.Minicupper.org zu sehen.
Mein herzlicher Dank geht an die Crew des Schweriner Segler Verein von 1894 für eine (wie immer) vorbildliche Organisation in einer traumhaften Lokation. Mittagessen am Kamin mit Blick auf den See – das gibt’s wohl nur in Schwerin.