20.12.12, Bernd Blohm
Nun denn, der Advent ist da und wie es gute Tradition ist, veranstaltete die SVAOe wieder das ebenso beliebte wie umfassende Tannenbaum "Regatta Event".
Die bekannte Zusammenstellung aus Glühwein, Würstchen, Jazz und Segeln zum mitmachen oder zugucken zieht alle Jahre wieder viele Anhänger an. Die Modellboot Veranstaltung war mit 8 IOM Booten, 7 Minicuppern, 16 Micromagic und 4 anderen Booten sehr gut besucht.
Da die MicroMagic im Vergleich zu IOM oder Minicuppern nur etwa halb so groß sind, wäre es unfair alles zusammen zu starten.
Der Wind hatte ein Einsehen und wehte mit ca. 2 Bf aus Süd genau längs der Stege ins Hafenbecken. So konnten wir mit unserem erprobten „Wasserteam“ aus Kai und Malte für die MicroMagic eine Bahn rechts des Stegs und für die großen Klassen links des Stegs eine Bahn auslegen. Mit bewährter Souveränität zählte Birgit Müller Petermann die Starts an. Da wir die Bahnen parallel ausgelegt hatten, konnten immer beide Felder gleichzeitig gestartet werden. Birgit und meine Frau Heike führten die Ziellisten und ich als „Ersatz-Regattaleiter“ konnte in Abwesenheit von Michael Müller mal die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt für alles irgendwie verantwortlich zu sein und trotzdem mitsegeln zu wollen.
Umso mehr gilt Michael mein Respekt für die alljährliche Durchführung von 3 Veranstaltungen für Modelle!
Die Minicupper waren in diesem Jahr so schwach besetzt wie selten. Liegt es ggf. an der etwas problematischen Benutzung der Stege?
Minicupper sind auf einen begehbaren Steg angewiesen, von dem aus die Boote zwischen den Wettfahrten „bearbeitet“ werden können. Im Yachthafen gab es deswegen in den letzten Jahren immer Diskussionen, was wohl den einen oder anderen abgeschreckt hat. In diesem Jahr hat es aber gut geklappt. Es ist aber sicher nötig, eine einvernehmliche Lösung für weitere Regatten zu finden.
Die Schiedsrichter Marcus Boehlich und Jürgen Raddatz sahen dann 8 faire Wettfahrten mit wenig Konfliktpotential bei besten Bedingungen. So konnte der gemeinhin ob der Jazzmusik etwas misslaunig gestimmte Oberschiedsrichter Marcus endlich mal durch das disziplinierte Verhalten der Teilnehmer positiv gestimmt werden...
Stellenweise brachten einige Windlöcher den Steuerleuten einen etwas erhöhten Puls. Es ist ja, wie bei den großen Schiffen, immer etwas schwierig mit unterschiedlich schnellen Booten gemeinsam auf einer Bahn zu segeln. Die IOM Boote sind zwar etwas kleiner als ein Minicupper, allerdings sind sie deutlich schneller. So muss man doch ein wenig vorausschauend seine Kreuzschläge planen, will man in dem Pulk mithalten.
Auf der MicroMagic Bahn hingegen konnten die 16 Starter ungestört ihre Ranglistenregatta genießen. Die Klasse erfreut sich speziell in Norddeutschland immer stärkerer Beleibtheit. Wahrscheinlich aufgrund der unkomplizierten Handhabung. Man kann das Boot wunderbar im Sommer an Bord mitnehmen. So fanden denn auch an verschiedenen Orten wie Middelfart, Grenaa oder Aerösköbing schon spannende Wettfahrten statt.
Da ich sowohl Minicupper als auch MicroMagic segle, hatte ich es schwer mich zu entscheiden. Meine Wahl fiel dann auf den Minicupper, um das kleine Feld etwas zu stärken. Die Wahl war wohl richtig. Ich konnte die Serie mit 8 Punkten aus 6 gewerteten Wettfahrten vor Gerd Diederich gewinnen.
Bei den MicroMagic war die Konkurrenz wie immer sehr stark. Trotzdem konnte unser „Nord - Champion“ Dirk Hiller aus Stade mit 7 Punkten aus 6 Wettfahrten gewinnen.
Bei den IOM´s konnte Gerd Mentges mit 10 aus 6 gewinnen. Wie die Tradition es will, gab es für jeder Gewinner einen kleinen Tannenbaum.
Die restlichen 4 Starter auf der Bahn waren 2 baugleiche, sehr schöne Modelle einer modernen Dehler nachempfunden, Hans Genthe (Stockmaritime) mit einer modernen Konstruktion aus der eigenen Werft sowie Eric Lhoir mit einem tollen Oldtimer mit Topsegeln und Klüver.
Alles in allem war es wieder einmal eine tolle Veranstaltung. Es hat allen viel Spaß gemacht. Besondere Beachtung fand die Teilnahme von Gerd und Angelika Diederich aus Gummersbach vom Segelklub Bayer Uerdingen, die extra für unsere Veranstaltung um 6 Uhr morgens losgefahren waren.
Ich bedanke mich noch mal bei allen routinierten Helfern für die perfekte Ausrichtung:
Kai, Malte, Birgit und Heike.