Am 18. Juli 2009 startet die lang ersehnte Sommertour vom Kieler Tirpitzhafen. Wie jedes Jahr legen wir mit dem Einkauf für drei Wochen sowohl die Autos als auch die Kutter ein gutes Stück tiefer. Man glaubt es kaum, aber für jede Dose, jede Flasche und sogar jede Nudel (im 5-kg Sack) finden wir einen Platz.
Nachdem alles gestaut ist, düsen wir bei guter Laune und Sonnenschein nach Laboe. Dort wird der erste Abend gebührend gefeiert, denn man hat ja nur einen ersten Sommertourtag. Der nächste Morgen startet genauso gebührend, wie der Abend aufgehört hat. Bekannte von uns geben eine Runde Brötchen und Kinderriegel für beide Boote aus.
Kurz darauf starten wir zusammen mit der „Nordwest“ (JKN) bei WSW und leider einigen Regenschauern nach Kappeln. Nach einem Hafentag wegen zu viel Wind kommt die Sonne wieder raus und die erste Bikinitour geht nach Marstal. Da die „Teufelsbrück“-Männercrew ein bisschen Abwechslung von der heißen „T“-Damencrew braucht, heißt es für die Männer „Mann über Bord“ und ab zur „Möwe“ (SCOe).
Von Marstal über Lohals und Omø, stürzen wir uns zwei Tage später, es war der 24. Juli, in ein brodelndes und von Wasserfällen begleitetes Gewitter. Mit vereinten Kräften meistern wir die Situation und werden unter Blitzgewitter der „Tümmler-Kamera“ am Abend in Vordingborg begrüßt.
Gut ausgeruht von einem Hafentag und voller Motivation, Kopenhagen zu erreichen, beschließen „T“ und „Möwe“ sich auf zu einer langen Nachttour zu machen. Die ca. 60 sm Richtung Norden, werden für alle ein tolles, aufregendes Erlebnis, denn die Seeungeheuer, auch „Damps“ genannt, tauchen immer wieder am Horizont auf. Durch einen kleinen Umweg des Vodafone-Netzes landen wir mitten in der Nacht für kurze Zeit in Schweden. Aber durch kollektives Schoten-fahren der anderen Schiffe, meistern wir auch diese Situation.
Die nächsten Tage verbringen wir in Lange Linie und Christiania. Die gemütlichen Tage werden durch Sightseeing, Pizzaessen und Teichen im Brunnen aufgepeppt. Von Kopenhagen nach Flakfort geht es ziemlich fix. Da heute Bergfest ist, bereiten wir die altbekannte „Teufelsbrück“-„Möwe“ - Rotkohl-, Schnitzel- und Kartoffel-Backschaft zu.
Eineinhalb Tage eingeweht, können wir am letzten Julitag gegen Abend doch noch nach Dragør segeln. Dies tun wir unter anderen Verhältnissen als sonst. Da Anni schon etwas älter ist, schafft sie es nicht mehr, auf die „Möwe“ zu jumpen und nimmt stattdessen das noch im Hafen liegende „T“-Boot. Angekommen in Dragør ist die Party an Land schon in Gange, doch mit uns geht’s erst richtig los.
Der nächste Morgen kommt ziemlich früh und so beschließen wir, heute einen Geschlechterkampf anzusetzen. Frauen auf die „T“ und Männer auf die „Möwe“. Wer als erstes in Rødvig ankommt steht ja wohl nicht in Frage. Leicht bekleidete Mädels warten auf Ihre anscheinend durch den nicht vorhandenen Sturm in Ölzeug gesegelten Männer. Über Kalvehave nach Femø haben wir einen Tag fast zu viel und den anderen zu wenig Wind. Dank eines lieben Schlepps werden alle Kutter bei Dunkelheit und einem wunderschönen von Tümmlern begleiteten Sonnenuntergang auf der Insel ausgesetzt. Hafentag und Bilgewäsche sowie Krebsrennen ist angesagt. Die Täuflinge schrubben, was das Zeug hält.
Auch die nächsten Tage lässt uns der Wind, aber nicht die Sonne im Stich. Badeparty und Spodsbjerg sind der neuste Trend. Doch auch ein Trend geht mal vorüber und wir setzen nach Kiel über. Bei einer frischen Brise und derbes Wellensurfen, kommen wir ausgehungert in Holtenau an. Zum Glück gibt es die „Bergklause“, in der uns die Kellnerin bis zum geht nicht mehr mästet. Die Folge daraus war ja klar, nicht alle rollen bis ins Tuch.
Der nächste Tag bringt uns wieder Richtung Elbe. Alle sind sehr betrübt wie sich im braunen Elbwasser wunderschöne drei Wochen dem Ende zuneigen.