18.10.2018, Götz-Anders Nietsch
Ein neues Team sucht seine Chance und Unterstützung
Segel-Bundesliga? Das ist ein Format, zu dem es eines besonderen Ansatzes bedarf, der nicht in jedem Verein, auch nicht in unserem, wie selbstverständlich vorhanden ist. Dazu ist eine ausreichend große Gruppe von Seglerinnen und Seglern erforderlich, die den unbedingten Willen hat, sich den Aufstieg in die Liga zu erkämpfen. Dazu ist auch von Anfang an ein Sponsor erforderlich, der Vertrauen in die Gruppe hat und eine Vorleistung erbringt.
Nun hat sich in der SVAOe etwas auf den Weg gemacht, was Aufmerksamkeit erregt. Die ehemalige sehr erfolgreiche J/24-„Tinto“-Mannschaft mit Steuermann Till Pomarius und die Sponsorin Rosi Eckhoff, die eine J/70-„Tinto“ zur Verfügung gestellt hat, bilden ein erprobtes und viel versprechendes Gespann. Es geht auch richtig zur Sache. Seit einem Jahr segeln sie das neue Boot. Team-Mitglied Max Bischof schreibt: „Wir waren viel auf dem Wasser und haben die Vorbereitung mit einem Training auf der Elbe begonnen. Am Wochenende konnten wir die Prozesse für alle Standardmanöver überarbeiten und die neuen Abläufe ganz in Ruhe trainieren. Am Dienstag, dem 2. Oktober haben wir uns spätabends auf den Weg zur Deutschen Meisterschaft der J/70 an den Bodensee aufgemacht. Leider konnte mangels Wind nur an einem von vier ausgeschriebenen Tagen gesegelt werden. Bis auf den Frühstart im vierten Rennen sind wir mit unserer Leistung zufrieden. Das Manövertraining hatte sich bezahlt gemacht, und wir konnten in den letzten zwei Rennen auf Augenhöhe mit vielen Bundesligateams segeln.“
Das ist ein Elan, der zum Erfolg führen könnte. Ein Vereinsmitglied hat spontan das nicht unbeträchtliche Startgeld für die Qualifikation gespendet. Weitere Spenden aus dem Mitglieder- und Förderkreis sind hochwillkommen.
Wie sind nun die nächsten Schritte und wie ist der Austragungsmodus? In die 2. Segel-Bundesliga 2019 steigen vier Teams auf bzw. haben die Absteiger die Chance, im Relegationsverfahren drinzubleiben. Die Entscheidung fällt im DSL-Pokal, der vom 2. bis 4. November 2018 auf der Alster stattfindet. Am DSL-Pokal nehmen 24 Vereine teil, und zwar 12 Teams nach einer Auszugsbewertung von J/70-Regatten des Jahres 2018, die Plätze 1-3 der 1. und 2. Segelbundesliga, die Plätze 1-2 der Junioren-Segel-Liga und die Plätze 15-18 der 2. Segelbundesliga. In Aufstiegskonkurrenz befinden sich damit 16 Vereine für vier Plätze.
Das Team „Tinto“ im Namen der SVAOe hat die Zulassung zum DSL-Pokal über die erfolgreiche Teilnahme am relevanten Regionalliga-Event Kieler Woche errungen. Über die Erfolgschancen lässt sich vorab nichts sagen. Die Konkurrenz wird härter sein, als es eine zahlenmäßige Wahrscheinlichkeit aus vorgenannter Ausgangslage scheinen lässt. Aber der Mut, sich dem Wettbewerb zu stellen, ist höchst lobenswert und verdient unsere Anerkennung.
Wir fordern Mitglieder und Freunde auf, vom 2. bis 4. November an die Alster zu kommen und dem Regatta-Event beizuwohnen. In Höhe NRV wird man einen guten Blick haben.
An dieser Stelle werden wir über die Ergebnisse berichten. Lesen Sie auch www.segelbundesliga.de
Foto: Till Pomarius