15.11.2010, Peter Mendt
Schon frühzeitig wurde die Planung abgeschlossen. Doch beim letzten Alt – Juniorentreffen war dann klar, dass eventuell der Castor-Transport für Unruhe sorgen würde. In Lüneburg war am Freitag am Bahnhof um 18.00 Uhr eine Kundgebung angesagt.
Man kam gemeinschaftlich überein, organisatorisch nichts zu ändern und die Sache auf sich zukommen zu lassen.
Am Freitag d. 5. November war es dann soweit. Es fanden sich am Bahnhof Bahrenfeld 45 rüstige Alt-Junioren ein und bestiegen den gecharterten Bus. Das Wetter zeigte sich zunächst noch trocken. Es war aber sehr viel Schlimmeres angesagt.
Ab ging es nach Scharnebeck. Um 10.00 Uhr (11.00 Uhr Moskauer Zeit) gab es dann den obligaten Sherry im Bus. Die Stimmung stieg, das Wetter konnte werden wie es wollte.
In Scharnebeck erwartete uns Herr Richter, ein Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Ein Regenschauer begleitete uns nun vom Parkplatz zu der kleinen Ausstellungshalle des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Hier hörten wir einen launigen Vortrag zu der Geschichte des Elbe-Seiten-Kanals und konnten an sehenswerten Modellen des Hebewerkes und der Schleuse Uelzen die Funktion der Höhenüberbrückung von 61 m inhalieren. Der anschließende regenfreie Kontrollgang zum Hebewerk machte dann die Größenordnung und die gewaltige Mechanik noch einmal deutlich. Wir hatten Glück, dass eine Senkung eines Wassertroges zur Hebung eines Binnenschiffes in Funktion zu erleben war.
Die geplante Frühstückspause musste eingekürzt werden. So musste das krümelige Pausenbrot während der kurzen Fahrt nach Lüneburg eingenommen werden.
Hier, am Rathaus angekommen, empfingen uns die Stadtführerinnen Frau Person und Frau Müller. Wir hatten eine salzige Führung mit Verlängerung gebucht. Das bedeutete, dass wir 2 Std. in der Stadt und dann gleich anschließend 1 Std. im Salzmuseum unterwegs sein würden. Vielleicht war das Vorhaben doch sportlich etwas zu weit gesprungen, fragten sich die verantwortlichen Alt-Junioren. Die Teilnehmer, die Ältesten vornweg, ließen sich das jedoch nicht anmerken.
Die beiden Führerinnen brachten uns Lüneburg und die Salzgeschichte auf eine sehr fundierte aber auch kurzweilige, sehr nette Art näher.
Nach Abschluss der Führung ging es dann in das alte Brauhaus Krone. Auf dem Weg dorthin schien sogar die Sonne, der Himmel war durchgehend blau. Der Älteste, Adje Hauschildt, staunte bewundernd, wie wir das wohl hinbekommen hätten und außerdem bemerkte er, selbst als Organisator sehr erfahren, das das Timing wohl auf den Punkt stimmen würde und das das wohl seiner Erfahrung nach nie so ganz einfach wäre. Danke für die Blumen.
Das Essen war gut. Die Stimmung auch. Das Erlebte muss nun verarbeitet werden.
Was war nun eigentlich mit der Castor-Kundgebung? Sollte uns nun noch ein dickes Ende bevorstehen?
Nein! Die Protestveranstaltung war ja um 18.00 Uhr am Bahnhof angesetzt. Die Teilnehmer waren wohl alle zum Zeitpunkt unseres geplanten und tatsächlichen Abrückens schon vor Ort am Bahnhof. Nach dem wir im Dunkeln unseren Bus gefunden hatten, nur der Fahrer wusste wo er ihn geparkt hatte, und der war plötzlich in den Büschen verschwunden, waren die Strassen relativ frei und es waren keine Behinderungen zu vermelden.
Im Bus wurde die „Regatta“ des Tages gewohnt wohl noch einmal gesegelt. Das Stimmengewirr ließ darauf schließen. Oder aber hat der zweite Sherry den Anstoß gegeben, dass die Gespräche im Bus nicht vor lauter Müdigkeit verstummten?
Gemäß Zeitplan ging die Ausfahrt dann in Hamburg Bahrenfeld mit dem letzten Programmpunkt „Tränenreicher Abschied“ zu Ende.
Die nächste Ausfahrt – mal sehen wann und wohin.