Der Wind sorgte mit 9+ Knoten (3 Bft.), also gerade genug für eine spannende Kreuz elbauf, aber welches Segel fährt man in den Löchern zwischen den flaueren Windstrichen elbab? An einigen Stellen mit viel Strom machte sich der Wind besonders rar, z. B. auf dem Spinnakergang zwischen Pagen-Nord und Krautsand, als kein Segel so richtig zog und auch Kreuzen vorm Wind wenig brachte. Segelt man dazu ein Boot ohne Spi, wie z. B. ein Folke, derer drei waren dabei, muss man sich doppelt bemühen, den Anschluss zu halten. Das klappte, ohne dass die Spinnaker uns weit davon zogen.
Doch bei Tidenwechsel drohte es mal wieder für die Kleinen eng zu werden. Das Hauptfeld der späteren Starts ereichte die Leetonne das erste Mal schon nach ca. zwei Stunden Spi-Gang. Der nun folgende, bekannte „Aufzug“ zwischen den Tonnen am Ruthenstrom hat immer seine besonderen Tücken: Bei Niedrigwasser entlang des Schwarztonnensandes kreuzend berührten auch wir einen Sandhümpel mit tieferem Wasser drumherum. Anderen, wie „Astarea“ und „Tentakel“, wurde die bekannte Barre am Ende des Flachwassers zum Verhängnis. Wir bewunderten die H-Jollen und deren Kühnheit entlang der Kante weiter zu kreuzen. Von H-300 (Peter Hauschildt) vor uns konnten wir die Segelnummer schon nicht mal mehr lesen!
Wie vorhergesagt flaute der Wind auf der langen Rückkreuz leicht ab. War das nicht Wasser auf die Mühlen derer, die mit dem härtesten Flutstrom das Ziel bei Wedel erreichten und das weitere Abflauen mit Genugtuung zur Kenntnis nahmen? Zu meiner Überraschung hielten sich die Kleinen aber in der Endabrechnung doch ganz vorn: Dazu gehörten mehrere (von 8) Albin Expressen, der moderne Spitzgatter „Christel“, auch ein Folkeboot, vor allem aber mein Favorit , der Nissen-Vierteltonner „Brown Sugar“, gesegelt von Finn Möller (BSC). Dank seines beachtlichen Großsegels machte er schon vor dem Wind eine sehr gute Figur und landete auch in der Endabrechnung ganz vorn mit der besten berechneten Zeit von 4 Stunden, 57 Minuten.
Ausgewählte Ergebnisse:
Gemeldet hatten 81 Boote, davon 16 SVAOeer. Gestartet bzw. gewertet wurden 73, davon 13 SVAOeer („Scharhörn“ und „turbemus“ waren nicht gestartet, „Hungriger Wolf“ nicht gezeitet). Nach gesegelter Zeit lag „Pax“ (Stryi) hinter „Opal“. „Fettes Brett“ (Lars Christiansen) kam als 9. durchs Ziel. Nach Yardstick-Berechnung insgesamt kam Christian Offermann mit „offsite“ auf einen dritten Platz. Die Folkeboote „Fun“ (Rolf Pollähn) und „Ajax“ (Kay Louwien) auf Platz 6 und 7.
In den Gruppen siegten Herz Jung“ (Peter Hauschildt) bei den sechs H-Jollen und „fettes Brett“ (Lars Christiansen) bei den sechs Jollen. Beiden Folkebooten siegte „Fun“ (Rolf Pollähn) vor „Ajax“ (Kay Louwien). Jeweils zweite in ihren Gruppen wurden „Swift“ (Hans-Georg Körling), „offsite“ (Christian Offermann) und „Ballerina II“ (Berend Beilken). Kerstin Brügge wurde mit „Anni“ Dritte in ihrer Gruppe 6. Mit eher hinteren Plätzen in ihren jeweiligen Gruppen mussten sich diesmal zufrieden geben: Ralf Preuss mit „M.C.D.“, Michael Müller mit „Tentakel“, Axel Godefroy mit „Panda“ und „Pax“ (Stryi).