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Liebe Mitglieder der SVAOe,

ich begrüße Sie herzlich zu unserer diesjährigen, erstmals „online“ stattfindenden, Jahreshauptversammlung, zu der wir fristgerecht eingeladen haben.

Ich bitte Sie zunächst zum Gedenken der 2020 Verstorbenen eine Schweigeminute einzulegen:

Dr. Thomas Humbert 18.12.2018 59 Jahre Mitglied seit 2007 Eigner Jolle "Jan Himp"
Dirk Suhr 19.01.2020 88 Jahre Mitglied seit 1947 Eigner SY "Nordwind"
Dr. Gerd Lau 10.02.2020 75 Jahre Mitglied seit 1958 Ehrenmitglied
Peter Schwarz 03.04.2020 79 Jahre Mitglied seit 1956
Dirk Nordmann-Bromberger 02.05.2020 81 Jahre Mitglied seit 1948 Eigner der SY "Maskottchen"
Paul Justus Kohl 12.05.2020 77 Jahre Mitglied seit 1979
Jan-Peter Behnke 20.05.2020 74 Jahre Mitglied seit 1990 Eigner der SY "Trisanna"
Katrin Becker 23.05.2020 41 Jahre Mitglied seit 1996
Peter Zösch 29.06.2020 76 Jahre Mitglied seit 1961 Eigner der SY "Tamam"
Lieselotte Christiansen 04.07.2020 92 Jahre Mitglied seit 2003 Eignerin der SY "Stromtid"
John Carsten Heuer 11.08.2020 69 Jahre Mitglied seit 1968 Eigner der SY "Poxy"

Ich danke Ihnen.

Die Saison 2020 stand von Beginn an unter dem üblen Einfluss der Corona-Pandemie.

Konnten die Ersten bereits Mitte März wenigstens noch ihr privates Ansegeln begehen, war kurz darauf Schluss, nicht nur mit dem Segelsport. Seitens des Vorstandes wurde gemeinsam mit anderen Hamburger Segelvereinen und dem Hamburger Segler-Verband nach Kräften versucht, die zumindest teilweise unverhältnismäßigen Verbote für den Wassersport so abzumildern, dass wenigstens das Segeln als Individual-Sport möglich gewesen wäre; leider ohne Erfolg. Die Fähigkeit zu Einsicht und Korrektur war bei den Verantwortlichen offenbar nicht allzu sehr ausgeprägt. Von Anfang Mai bis zum Herbst war unter Berücksichtigung der Hygiene-Konzepte und Hygiene-Regeln immerhin ein einigermaßen normales Segeln (und auch sonstiges Leben) möglich. Für Herbst und Winter wurde im Oktober 2020 in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt ein Hygiene-Konzept zur Sicherstellung des Ausbildungsbetriebes im Clubhaus verfasst. Mitgliederversammlungen und andere Veranstaltungen mit einer größeren Anzahl an Teilnehmenden kamen jedoch unter diesen Bedingungen gar nicht erst in Betracht. Wie Sie insbesondere dem Bericht des Ausschusses für Navigation und Fahrtensegeln entnehmen können, werden auch in der SVAOe alle Möglichkeiten der modernen Kommunikation genutzt um trotz „C“ zumindest die Ausbildung sicherzustellen. Die Vereinsgeschäfte nebst Vorstandssitzungen werden ebenfalls online getätigt. Auch die Tatsache, dass unsere Versammlung online stattfindet, verdanken wir dem Virus, dessen Namen wir nicht nennen. Insofern ist die SVAOe, was die so genannte Digitalisierung betrifft, auf der Höhe der Zeit.

Im Dezember 2020 hatte sich dann die Pandemie-Lage erneut dramatisch verschärft; was übrigens sehr wohl absehbar war. Epidemiologen und Virologen hatten bereits im Frühjahr 2020 auf dieses drohende Unheil hingewiesen; aus früheren Pandemien (s.a. die spanische Grippe Anfang des letzten Jahrhunderts) ist dieser Verlauf im Übrigen hinlänglich bekannt. Die sogenannten „zweite Welle“ hat seitdem nicht nur Deutschland fest im Griff. Aktuell ist zumindest die Winterarbeit noch möglich. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Ganze auf die Segelsaison 2021 und insbesondere auf den Beginn der Saison im Frühjahr auswirken wird.

Bei alldem ist immer wieder zu betonen, dass andere Bereiche der Gesellschaft und ganze Wirtschaftszweige weitaus härter von dieser unsäglichen, von Menschen verursachten Pandemie betroffen sind; von den Schicksalen der von schweren Verläufen oder schwerwiegenden Langzeitfolgen einer Corona-Infektion betroffenen Personen ganz abgesehen.

In diesem Sinne appelliere ich dringendst an alle Mitglieder der SVAOe, sich sobald wie möglich gegen Sars-CoV2 impfen zu lassen. Die Impfungen werden auch dazu beitragen, dass wir unser Vereinsleben wiederbeleben können. Wann das sein wird, bleibt abzuwarten.

Mit dem inklusiven Segeln nahm ein neues Thema in 2020 trotz „C“ Fahrt auf. Damit wird Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen der Zugang zum Segelsport ermöglicht. Die Veranstaltungen im letzten Jahr zeigen, dass hier ein Bedarf besteht. Erste Erfolge konnten unter dem Stander der SVAOe erzielt werden. Wir werden sehen, wie sich das inklusive Segeln in der kommenden Saison auch unter Beteiligung der SVAOe entwickeln wird.

Die Überarbeitung unserer Satzung ist abgeschlossen. Wegen der sicherlich notwendigen und gewünschten Aussprache werden wir die Abstimmung darüber erst dann vornehmen, wenn wir uns wieder leibhaftig und ohne Einschränkungen versammeln können. Dies wird hoffentlich im Winter 2021 / 2022 wieder möglich sein.

Zum Oktober 2020 konnten wir mit Isabel Mathea eine erfahrene Seglerin als FSJlerin für die SVAOe gewinnen, die sich trotz Pandemie sehr engagiert und in der kommenden Segelsaison ihre Kenntnisse in unsere Jugendarbeit einbringen wird.

Auch für das Jahr 2021 werden wir wieder eine entsprechende Ausschreibung veröffentlichen, sodass wir davon ausgehen, weiterhin einen FSJ-Platz in der Jugendarbeit anbieten und besetzen zu können. Dies unter der Voraussetzung, dass sich geeignete Interessenten bewerben.

Für die dank der Vorleistung von Marcus Boehlich im Frühjahr 2019 beschaffte J/70 „Albis“ wurden die im Jahre 2020 beantragten Fördermittel leider nicht bewilligt, sodass wir für das Jahr 2021 erneut entsprechende Anträge stellen werden. Auch die seitens unserer Mitglieder geleisteten großzügigen Spenden reichten leider nicht aus, um den vollen Kaufpreis des Bootes aufzubringen und somit die Vorleistung zurückzuzahlen.

Nach der zweiten Saison, während der sich die SVAOe an der Segel-Bundesliga beteiligt hat, sind wir mit allen Beteiligten nunmehr zu dem Schluss gekommen, dass insbesondere der kontinuierlich erforderliche hohe Trainingsaufwand und auch die entsprechende Betreuung der Bundesliga-Mannschaft von uns nicht zu leisten ist. Daher werden wir uns zumindest vorerst von der Segel-Bundesliga zurückziehen.

Die Unterelbe hat auch bis zum Ende des Jahres 2020 den Charakter einer Großbaustelle beibehalten. Neben den unter der der Verschlickung leidenden Sportboothäfen bedürfen zum Beispiel mittlerweile sogar die Zufahrt zum Fähranleger Wischhafen sowie die südliche Zufahrt zur Glückstädter Nebenelbe permanenter Maßnahmen zur Erhaltung der Solltiefe. Letztere ist trotzdem keinesfalls zuverlässig gewährleistet. Die Wassersportvereine wurden bezüglich der Auswirkungen der vielfältigen Strombaumaßnahmen seitens der verantwortlichen Behörden wie nicht anders zu erwarten auch im Jahre 2020 weiterhin im Stich gelassen.

Die „Stiftung Elbefonds“ entpuppt sich, bis auf wenige Ausnahmen, statt als Förderinstrument als ein Instrument zur Stilllegung von Sportboothäfen. Hintergrund ist ihre von vornherein mangelhaft gestaltete Satzung. Diese verbietet es den Betreibern der Sportboothäfen neben den Mitteln aus der Stiftung zusätzliche Fördermittel aus anderen Quellen einzuwerben. Dabei dürfte allgemein bekannt sein, dass insbesondere kleinere Vereine darauf angewiesen sind, finanzielle Mittel aus diversen Quellen zum Betrieb ihrer Hafenanlagen einzuwerben. Im Falle des Hamburger Yachthafens verweigerte man im Jahre 2020 die Zahlung der fälligen Fördermittel mit der Begründung, eine zwischen HPA und HYG vertraglich festgelegte Beteiligung der HPA an den Unterhaltungsmaßnahmen im Hamburger Yachthafen sei eine unzulässige, zusätzliche Förderung im Sinne der Satzung. So funktioniert die Förderung des Wassersports sicher nicht.

Ein zum Thema passendes Zitat findet sich in einem Artikel des Hamburger Abendblattes, erschienen am 19. Februar 2021 unter dem Titel „Elbvertiefung in Gefahr“:

….„So heißt es in dem Fortschrittsbericht zur Elbvertiefung einschränkend: „Aus der kontinuierlich starken Neusedimentation im Hamburger Hafen und der daher angespannten Lage für die Wassertiefeninstandhaltung ergeben sich für eine nachhaltig wirksame Verkehrsfreigabe der neuen Solltiefen nach Abschluss der Ausbaubaggerungen erhebliche Risiken.“

Anders gesagt: Fehlen in absehbarer Zeit Möglichkeiten, den Schlick wieder loszuwerden, besteht die Gefahr, dass die im Sommer aufgehobenen Tiefgangbeschränkungen bald wieder gelten.“… Zitat Ende.

Dieser Sachverhalt liefert meines Erachtens hinreichende Argumente im Sinne juristischer Schritte in Sachen „Verschlickung der Sportboothäfen“. Denn die Sportboothäfen sind, wie der Hamburger Hafen, in gleicher Weise durch eben diese Neusedimentation betroffen.

Wie dem Bericht über unseren Stützpunkt Eckernförde zu entnehmen ist, stehen für die Anlage Instandsetzungsarbeiten zu deren Unterhalt und zur Sicherung des weiteren Betriebes an. Daher haben wir seitens der SVAOe einen Antrag auf vorzeitige Verlängerung des Ende 2022 auslaufenden Pachtvertrages gestellt. Damit wollen wir sicherstellen, dass vor Aufnahme der für den Herbst 2021 geplanten Arbeiten die langfristige Nutzung der Anlage durch die SVAOe gesichert ist.

Ich komme zum Schluss:

Auch während des letzten Jahres haben sich immer wieder Mitglieder bereit erklärt, unsere Aktivitäten finanziell ganz erheblich zu fördern. Dazu gehören ganz besonders auch die Spenden, zu denen anläßlich verschiedenster Anlässe aufgerufen wurde.

Diesem Engagement gebührt, ebenso wie dem ehrenamtlichen Einsatz, die Anerkennung aller Mitglieder.

Mein besonderer Dank gilt allen Vorstandsmitgliedern, Obleuten, Beiräten und Sabine (Jule) Lyssewski, die mich stets großartig unterstützt haben und gerade während dieses von der Pandemie geprägten Jahres mit großem Engagement dazu beigetragen haben, das Machbare umzusetzen und so in erster Linie das Segeln und die Ausbildung zu ermöglichen.

Ich bitte um Verständnis, dass in diesem Bericht nicht alle Mitwirkenden und nicht alle Aktivitäten explizit erwähnt wurden.

Daher sei hiermit ausdrücklich den nicht genannten Mitwirkenden noch einmal herzlich gedankt.

Damit unser aller Aufmerksamkeit nicht über Gebühr strapaziert wird, endet der Bericht hiermit.

Dr. Stephan Lunau

 

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