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26.09.2017 Elisabeth von Dücker

IMG 1600 lowDie Frauengestalt am Steuer zieht die Blicke wohl aller Passanten auf sich: Seit 2000 ist sie auf der Fassade der Segler-Vereinigung Altona-Oevelgönne zu sehen. Von der argentinischen Künstlerin Cecilia Herrero anlässlich eines Hamburg-Aufenthaltes gemalt, ist „Frauen ans Steuer“ das neunte Wandbild des Projekts FrauenFreiluftGalerie Hamburg, einzige open Air-Galerie zum Thema Frauenarbeit im Hafen republikweit.
Im Juli 2017 war die mittlerweile in Bielefeld lebende Künstlerin nach Altona gekommen, um das auf feste Leinwand gestaltete und zuvor von der Mauer genommene Werk zu restaurieren.
Neue Leuchtkraft belebt nun die bewegte Komposition und die kraftvoll angelegte Gestalt der Steuerfrau. Die kräftigen Farben verweisen auf die Stil-Tradition der mexikanischen Wandbildbewegung der 1920er. Mit dieser hat sich die Malerin nach Abschluss ihrer Akademieausbildung in Argentinien 1988 an der Escuela de Arte Publico Monumental, der Schule für Wandmalerei, im nicaraguanischen Managua auseinandergesetzt.
Cecilia Herreros Wandbild macht einen symbolischen Raum zwischen Wunsch und Wirklichkeit sichtbar. Im Entstehungsjahr ihres Bildes 2000 gab es im Hamburger Hafen keine einzige Hafenschifferin. Erst im Jahr 2006 wurde der Ausbildungsberuf für Frauen geöffnet. In zahlreichen Biographien gab und gibt es den Wunsch von Frauen nach stärkerer Teilhabe an nautischen Berufen - ganz im Sinne der bekannten hamburgischen Reederin Liselotte von Rantzau. Kleinliche Benachteiligung war nicht ihre Sache. 1982 formulierte sie: „Wo steht eigentlich geschrieben, dass die Schifffahrt eine Domäne der Männer ist?“ In ähnlichem Tenor agiert auch der für alle Bilder der open Air-Galerie typische Wortstreifen auf Cecilia Herreros Gemälde wie eine Zukunftsvision an der Schwelle des neuen Jahrhunderts: Hafen auf!

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letzter Pinselstrich am 11.7.2017: Cecilia Herrero restauriert ihr Gemälde „Frauen ans Steuer“

 

Weitere Informationen zu dem Bild gibt es hier

Info zum Projekt:
Seit 1994 erforscht und dokumentiert unser kleines Team den Wandel hafenbezogener Arbeitswelt. Wo sind denn hier die Frauen? Was ist mit weiblicher Wirtschaftskraft in Hamburgs Hafen heute, in den letzten 100 Jahren? Antworten auf diese Fragen finden sich in den Gemälden am Hafenrand: Malerinnen aus Hamburg, Argentinien, New York, London machen den Wandel künstlerisch sichtbar. Basis dafür sind Interviews und Recherchen von Kulturhistorikerinnen. 14 Gemälde an Mauern und Treppen bilden derzeit die open air-Galerie vom Fischmarkt bis Neumühlen an der Großen Elbstraße auf 2 km Länge. Das autonome non-profit-Projekt bietet Spaziergänge durch die Galerie sowie Film- und Vortragspräsentationen. Galerie-Leitung: Malerin Hildegund Schuster und Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth von Dücker.

 

 

 

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