5.9.2016, webredaktion
Wie in jedem Jahr beteiligt sich ein SVAOe-Team um Marcus Boehlich an der Regattaleitung dieser bedeutendsten deutschen Nicht-Verbandsregatta, dieses Mal Gesche, Joshua, und Luise Boehlich sowie Birgit Müller-Petermann. Marcus schreibt:
"Die Wettfahrtleitung liegt seit Jahren in den Händen von KYC (Roland Rademacher), NRV (Alexander Holstein) und SVAOe (Marcus Boehlich), so dass es die seltene Situation mit drei Wettfahrtleitern gibt. Dass die Pressemitteilung mir nun die alleinige Entscheidungsgewalt zuschiebt ist nicht korrekt. Wir machen das alles im Team."
Der folgende Text ist eine Pressemitteilung des Veranstalters:
Bei hochsommerlichen Temperaturen mit nur leichten Winden aus überwiegend östlicher Richtung mussten sich die rund 1.200 Segler auf den 132 teilnehmenden Yachten bei der 34. Schifffahrtsregatta von Peter Gast auf ihrem Kurs von Schleimünde nach Ærøskøbing gedulden.
Nur langsam kamen die in fünf Startgruppen unterteilten Yachten auf dem Kreuzkurs voran, selten nur zeigten sanfte Kräuselungen auf dem Wasser an, wo eine kleine Böe für den nötigen Vortrieb sorgt.
Wettfahrtleiter Markus Boehlich (SVAOe) hatte ein Einsehen und verkürzte den Kurs, so dass nach knapp 12 Seemeilen bereits Ziel für die Yachten war. Dennoch waren manche Teilnehmer mehr als sechs Stunden auf der Regattabahn. „Von 132 gestarteten Schiffe haben nur 38 aufgegeben und sind ins Ziel motort, alle anderen haben durchgehalten“, sagte Boehlich nach der Regatta. „Wir hatten sehr wenig Wind unter zwei Beaufort, doch es war segelbar.“
Mit einem Salut für das „First Ship Home“ von der auf der Hafenmauer installierten kleinen Kanone und dem donnernden Applaus der umstehenden Zuschauer wurde der klassische Zwölfer „Trivia“ in Ærøskøbing empfangen. Schnellstes Schiff nach gesegelter Zeit mit 3 Stunden und 29 Minuten war der 60 Fuß große ehemalige Volvo Ocean Racer „Ospa“, gemeldet von Lloyd’s Register. Nach ORC Club über alles gewann die Luffe 43 „Nixe“ von Dr. Jörg Zieron, gemeldet von der Reederei H. Vogmann. Nach Yardstick über alles gewann die „Moon Safari“, eine Tango 34, die für die Ernst Russ AG an den Start ging.
Zusammen mit den drei weiteren Zwölfern „Anita“, „Heti“ und „Sphinx“ startete die von Andreas Krause geskipperte „Trivia“ in der im Vergleich zu den Vorjahren stark angewachsenen Gruppe der Klassiker. Ebenfalls im Feld der großen, eleganten Yachten starteten Christoph von Reibnitz mit der „Peter von Seestermühe“, Holger Schmidt mit seiner „Senta“ und Rollo Marquardt mit der Herreshoff-Ketch „Tioga“. Die beiden dunkelblauen Yachten der Werft Truly Classic „Little Dragon“ und „Princess of Tides“ komplettierten die optisch besonders schöne, auffällige Klasse.
Doch auch die großen deutschen Regattayachten waren wieder am Start, oftmals von einer Reederei oder Schifffahrtsagentur für die Regatta gechartert, aber von der regulären Crew mit unterstützt. Mit der „CJ Legend“, „Ospa“ und „Illbruck“ nahmen drei ehemalige Volvo Ocean Racer, die mit ihrem Tiefgang von zum Teil über vier Metern nur schwer in den Hafen von Ærøskøbing hineinkamen, an dem Rennen teil. Ihre Konkurrenten auf der Regattabahn waren die deutschen Racer „Desna“ von Sven Wackerhagen, „Ember Sea“ von Dirk Becker, „Outsider“ von Tilmar Hansen und die frisch getaufte „Wappen von Bremen“ der Segelkameradschaft das Wappen von Bremen (SKWB).
„Der besondere Reiz der Schifffahrtsregatta liegt an der Teilnahme von so vielen Vertretern der gesamten maritimen Wirtschaft. Alle sind wasseraffin, so dass mit Ehrgeiz auf den Schiffen gesegelt wurde“, sagt Dieter Gast, Geschäftsführer von Peter Gast Shipping. „Hier treffen Reeder und Schifffahrtskaufleute aufeinander, Schifffahrtsagenten und Investoren. Viele segeln auch privat und kommen mit ihren Schiffen hierher, es ist toll zu sehen, was für eine Vielzahl verschiedener Schiffe auf der Regattabahn gegeneinander segelt.“
Die kleinste Crew bildeten Dr. Berthold Brinkmann und sein Sohn Tobias (Brinkmann und Partner), die mit der Pogo 30 „Mariejo“ an der Regatta teilnahmen. Ebenfalls mit ihrer Familie starteten Arend Brügge von der Vega Reederei mit seiner „Nathurn VI“ und Torsten Conradi, Geschäftsführer des Konstruktionsbüros Judel/Vrolijk und Präsident des Deutschen Boots- und Schiffbauerverbandes, mit seiner „Esta“. An Bord der „Victoria“ von Hermann Ebel, Hansa Treuhand, segelte Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher Haspa Hamburg. Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Vorstand der Bremer Landesbank, nahm mit der 50 Fuß großen Yacht „Sanc Souci“ an dem Rennen teil. Auf der Kante der „Broader View Hamburg“, den Witterungsbedingungen entsprechend in Lee, saß zusammen mit den jungen Seglern des Hamburgischen Verein Seefahrt (HVS) Knut Ørbeck-Nilssen, Vorsitzender des Klassifikations- und Prüfkonzerns DNV GL.
„Die Schifffahrtsregatta hat bewiesen, dass sie von der Gemeinschaft der Teilnehmer aus verschiedenen Geschäftszweigen lebt und nicht von perfekten Regattabedingungen“, fasste Christian Gast, Geschäftsführer von Peter Gast Shipping, der an Bord der Segelyacht „Ventus“ an der Regatta teilnahm, den hochsommerlichen Tag auf dem Wasser zusammen. „Alle haben die Wärme genossen, es war eine super Stimmung, überall wurde gelacht.“
Fester Bestandteil im Programm der Regatta ist das Get-Together der Teilnehmer in lockerer Atmosphäre, bereits am Freitagabend vor dem Start trafen sich zahlreiche Teilnehmer in der Bootshalle der Werft Henningsen & Steckmest in Grauhöft, viele der hier begonnenen Gespräche wurden am Abend in Ærøskøbing wieder aufgenommen. Frank Nägele, Staatssekretär des Landes Schleswig-Holstein, der an Bord der „Thila“ als aktives Crewmitglied dabei war, sagte über diese besondere Mischung der Regatta: „Es wird zusammen gesegelt, geredet, sich ausgetauscht. Ich freue mich, auch in diesem Jahr wieder dabei zu sein.“
Bevor die Segler am Abend in dem eigens im Hafen von Ærøskøbing aufgebauten Festzelt zum geselligen Teil der Regatta übergingen, liefen alle zusammen, begleitet von den Klängen des Spielmannszuges aus dem benachbarten Svendborg, durch das pittoreske dänische Hafenstädtchen. Die Schifffahrtsregatta hat in den über drei Jahrzehnten ihres Bestehens einen festen Platz im Veranstaltungskalender der dänischen Kommune eingenommen, Bürgermeister Jørgen Otto Jørgensen war einer der Laudatoren des Abends.
Nach der Preisverteilung feierten die Segler zu den Klängen der Band „Max and Friends“ bis in die Morgenstunden in der Pagodenstadt am Hafen. Nach einem gemeinsamen Frühstück leerte sich der Hafen, der wie in den Vorjahren von Hafenmeister Gregersen geschickt bis auf den letzten Platz ausgenutzt wurde, langsam wieder. Die oft bis über die Toppen mit den Flaggen der teilnehmenden Firmen geschmückten Yachten liefen bei deutlich anderen Witterungsbedingungen als am Vortag mit böigem Wind und Schauern zurück in ihre Heimathäfen.
Die Klassensieger:
Klasse 9, ORC-Club A: „Ospa“, Martin Buck, Lloyd's Register EMEA
Klasse 8, ORC-Club B (ORC-Club): „Nixe“ Dr. Dr. Jörg Zieron, Reederei H. Vogmann
Klasse 7, Yardstick < 85: „Matilde“ Per Joergensen, ABS Europe Ltd.
Klasse 6, ORC-Club C: „Halbtrocken“, Dr. Knut Freudenberg, Peter Gast Shipping GmbH
Klasse 5, Yardstick 85 – 88: „Dirk VII“, Svante Domizlaff, Offen Group
Klasse 4, Yardstick 89 – 92: „Moon Safari“, Ernst Russ AG
Klasse 3, Yardstick 93 – 99: „Alexa“, Axel Grißmer, MacGregor Hatlapa GmbH
Klasse 2, Yardstick > 99: „Louise“, Karl-Heinz Hilbig, Seatrade HR40
Klasse 1, Klassiker: „Trivia“, Andreas Krause, Norddeutsche Landesbank