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Mein Skipper konnte schnell von der Teilnahme überzeugt werden, zumal uns Olaf, unser väterlicher Freund und Grömitzer Segelurgestein, wieder unterstützen wollte. Zur Steuermannsbesprechung im Clubhaus des GSC waren 20 Schiffe für 4 Gruppen gemeldet. Zurück an Bord malte der Skipper eine bunte Zeichnung von Start- und Ziellinie und schob den Zettel in die Tasche seiner Segelshorts (es war erstmals dieses Jahr Kurzhosenwetter!).

Der Start sollte bei der Grömitzer Seebrücke sein. Auf dem Weg dorthin versuchten wir, die immer noch nicht eingezogenen Reffleinen ins Tuch zu bekommen. Mussten diese Tüdelei aber erfolglos beenden, da die Startzeit 11 Uhr doch schneller erreicht war, als wir dachten. Und bei den aktuellen Windverhältnissen sollte ein Einreffen nicht erforderlich werden.

Durch diese Ablenkung waren wir nicht im Pulk der ungeduldig vor der Startlinie kreuzenden Mitsegler. Kurz vorm Start wurde schnell die Genua rausgeholt, der Jockel ausgemacht und 20 Sek. nach dem Startschuss waren wir über die Linie.  Die erste Schikane der Regattaleitung war die Umrundung einer weiteren ausgelegten Tonne, doch mit 2 Schlägen hatten wir sie umrundet.

Der erste Kurs ging zur Tonne 1 des Fahrwassers nach Travemünde. Der Wind kam leider komplett von hinten. Unsere Mitsegler klarierten einer nach dem anderen die Blister bzw. Spi’s und zogen eilig davon.  Wir haben an dieser Ausstattung bisher gespart und Olaf murmelte etwas von „ mein Blister hätte bei Euch gut gepasst – warum haben wir den nicht mitgenommen?“ Was soll’s, wir versuchten dennoch den Butterfly irgendwie hinzukriegen. Der Skipper musste mit dem Bootshaken die 140iger-Genua raushalten und klagte nach kurzer Zeit über lahme Arme. Wir waren am Verhungern und dachten schon an’s Aufgeben. Eine kurze Erinnerung an die morgendlichen Worte „ankommen und nicht Letzter werden“ hat uns umgestimmt.

Nach der Wendetonne sollte uns eigentlich der Raumschotskurs schneller voran bringen, um auf das inzwischen weit entfernte Regattafeld aufzuschließen. Aber der Wind hatte leider gedreht und das Elend ging weiter: Das Log zeigte nicht nur einmal negative Zahlen – das GPS verriet uns dennoch 1 KN über Grund. Der mitlaufende Strom trieb uns gemächlich zur nächsten Wendetonne – der Gefahrentonne nahe Walküriengrund, wo die ausgebrannte Motoryacht auf Grund liegt.

Jetzt sollte es auf der Kreuz zurück zur Seebrücke gehen. Ein Teil unserer Mitsegler war dicht unter Land zwischen Pelzerhaken und der Grömitzer Steilküste im Windloch versackt. Wir, deutlich weiter draußen, hatten plötzlich guten Wind – also ab Richtung Ziel - ohne zu kreuzen und endlich mal Fahrt im Schiff!

Nun die Ziellinie suchen: Der Skipper pulte die bunte Zeichnung aus der Tasche. Die Steinerschen „Langaugen“ wechselten zwischen uns dreien hin und her – doch die Ziellinie war nicht auszumachen. Anmerkung: Ich hatte sogar Schwierigkeiten, die Seebrücke überhaupt zu erkennen. Also erstmal weiter in die fragliche Richtung und ordentlich Höhe kneifen, was uns mit unserer Nordborg 32 immer sehr gut gelingt. Und siehe da, einige Mitstreiter kamen deutlich näher: Die, die uns anfangs mit Ihren Blistern so schnell abgehängt hatten,  mussten ordentlich aufkreuzen.

Plötzlich leuchtete ca. 6-7 Kabel vor uns eine gelbe Tonne auf, schön von der Sonne angestrahlt und daneben auch das Motorboot! Ich hatte die Ziellinie mehr zufällig entdeckt, während Ulli und Olaf diese viel dichter an der Seebrücke vermuteten. Schnell noch 2 Haken geschlagen - „über Stach gehen“, wie Olaf immer sagt. Die Höhe reichte, um die Ziellinie ganz knapp an der Tonne zu kriegen und gleich nach dem Abtuten über Backbord abzufallen. Und das vor einigen Booten, die uns anfangs hatten stehen lassen - die Letzten werden eben doch die Ersten sein !

Spannung bei der abendlichen Siegerehrung: Wir sind 4 geworden und damit nicht Letzter in unserer Gruppe. Wir haben nach berechneter Zeit nur rd. 15 Minuten hinter Platz 3 (Thima/GSC) und ca. 20 Min hinter unserem Stegnachbarboot HEBE (WSVL) auf Platz 2 gelegen. Dafür, dass wir ohne Blister bzw. Spi unterwegs waren, sind wir mit unserem Ergebnis sehr zufrieden.

 

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