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Die Wettfahrtleitung unter Jochen Dederke hatte drei Bahnen zur Auswahl : Den großen Seekreuzern verordnete er die längste indem er sie um eine Wendemarke an der Störmündung schickte. So streckte man die drohende gleichzeitige Ankunft am Buffet in der Glückstädter Bootshalle noch einmal nachhaltig. Die  letzten hungrigen Crews kamen erst im Dunkeln und füllten glücklich und endlich um 23.00 Uhr ihr Essen auf den Teller. Eine Gesamtwertung kam schon wegen unterschiedlicher Bahnen nicht mehr in Frage. Die Segelbedingungen waren wie immer auf der Unterelbe schwierig, aber für klein und groß eine ähnliche starke Herausforderung.

Zunächst gab es eine recht  knackige Kreuz elbab bei 4 bis 5 Bft. aus WNW bis NNW, dann sorgte ein plötzliches Abflauen auf Null bis 1 für einen lähmenden Vormwindgang gegen die Ebbe entlang der Schlickkante  zum Hafen als finale Geduldsprobe.  Was gab es zu sehen und zu berichten? Stark vertreten - wie immer - waren die Elb-H-Jollen mit 11 Booten, bei denen sich der einzige SVAOer, H-300 „Herzjung“ mit Peter Hauschildt an der Pinne und zwei Mitseglern jeweils vom Start weg an die Spitze setzte (als nächsten Verfolger sah ich lange Piwi K.). Sie segelten taktisch überragend, nicht nur bei der Annäherung an das Ziels Glückstadt. Das lag etwa 250 Meter querab von ihnen, als sie unter Spi die Molen erreichten und den Kurs radikal anspitzten. Im Ergebnis war “Herzjung“ klare 10 Minuten vor „Mien Sien“. 

Mit ausgebaumter Fock haben wir im Folke das gleiche Manöver von der Glückstädter Ostmole aus gefahren. Es war der einzige Weg überhaupt das Ziel an der Süd zu erreichen. Die beste Leistung in unserer Yardstick-Gruppe vollbrachte eine Jolle, das Sharpie „Bunyip“, gebaut 1933 von A&R, aber nach Renovierung durch seinen Eigner Eisenblätter wie neu. Mit ausgebaumter Genua  segelte er ohne Risiko mal an der einen oder der anderen Schlickkante entlang- und kam bei der Flaute 45 Minuten vor uns an. Im Folke schafften wir in fünf Minuten knapp 75 Meter - wenn wir nicht standen. Die Konkurrenten um uns herum, wie der 20er „Orion“ R-507 und die genervten Blankeneser Mädchen auf der J-24 „Alice“, verloren zum Glück alle ihre Geduld und verdufteten an die Süd, wo sie versauerten. Besser als zweiter gegen „Bunyip“ ging es nicht, und loser ließ sich unser Rigg nicht  mehr stellen. 

Unter den erheiternden Anekdoten beim Essen gab  es Lacher über Chaoten: Im Klüverbaum des Startschiffes hängte sich die Mädchencrew des BSC auf; auf den Steinen des Leitdamms am Pagen-Nord  landete „Intermezzo“.  

Die Vorhersagen für den Wind auf der Rückwettfahrt nach Wedel waren widersprüchlich. Da es flau war, hatte die Wettfahrtleitung die gute Idee den geplanten Start vorm Hafen gegen die Tide zu verschieben und ihn, nicht nur wegen einiger großer Teilnehmer, die mitten im Fahrwasser fest kamen, aus dem Kartoffelloch nach draußen vor Bielenberg zu verlegen.Mit der Tide ging   es dann bei südlichem Wind vergleichsweise schnell nach Hause: Die schnellsten schafften es in knapp zwei Stunden, z.B. die „ Norddeutsche Vermögen“. Aber  ohne flache Spis oder Gennaker war in der Yardstickwertung  nichts zu holen. 

Für die größeren Seekreuzer der SVAOe, die man im Focus wähnt , die aber im Ergebnis noch nicht von sich reden machten, gilt  es wohl, auf der Nordseewoche gegen gut getrimmte Schwesterschiffe nach der Crewfindung einen Trainingsrückstand zu überbrücken. Auf dem Baltic Sprint Cup poolte man bisher die in der SVAOe vorhandenen Talente deutlich geschickter. Denn was macht z.B. Harald Baums alte Swan 48 „Elan“, nicht nur auf der Glückstadt-Wettfahrt so konstant erfolgreich? Er ist ein Skipper, der nichts dem Zufall überlässt und der eine gestandene segel- und lebenserfahrene Mannschaft um sich geschart hat, in der es klare Verantwortlichkeiten gibt.  

Beim Blick in die Ergebnisse fällt auf: Bei den H-Jollen ein klarer Sieg für Peter Hauschildt. Desgleichen ein 1.Preis für „fettes Brett“ (Lars Christiansen) „Panda“ (Axel Godefroy) und „Ballerina II“ (Berend Beilken) gewannen Preise in ihrer Gruppe. Der SVAOe Kutter „Teufelsbrück“ stand diese  harte Geduldsprobe tatsächlich bis zum Ende durch. Hut ab! Eine besondere Erwähnung fand noch die Teenager-Crew von „Tüddel“(Rosi Eckhoff), jenem reaktivierten 15er Jollenkreuzer, der über Jahre bei Wegener aufgebockt lag. In der Zieldurchgangsliste zur Preisverteilung gab es doch einige “Klopse“. Aber von den H-Jollen kam nicht einmal leise Kritik, als der Wettfahrtleiter den ersten Preis an den Zweiten Szczepaniak vergab. Peter Hauschildt und er tauschten wortlos die Preise, weil es am Sieg von „Herzjung“ nicht den leisesten Zweifel gab. 

 

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