Für Langschläfer war das Wochenende mit einem späten Nachmittaghochwasser geradezu ideal, aber es setzte auch den MSC gehörig unter Zeitdruck. Denn noch am Mittag zeigte das Mühlenberger Loch ein merkwürdiges Bild: In der Mitte der zukünftigen Regattabahn lag der solide eiserne Startponton vollständig trocken auf einer Sandbank. Auf dem bekannten „Sherry-Island" gegenüber Blankenese konnte man nun picknicken. Regattasegler, die rechtzeitig zum zweiten Frühstück unserer Flottenchefin im Hafen erschienen, sahen ihre Folkeboote - ganz ohne Wasser um sie herum - bewegungslos senkrecht im Hafenschlickstehen!
Als das Wasser gestiegen war lieferte das hervorragend eingespielte Team des MSC unter Piwi Krivolahvek wieder ein Meisterstück: Am Sonntag schafften sie sogar hintereinander drei Wettfahrten vor dem Hochwasser. Auf der einen Seite des Startpontons liefen die Starts von vier Klassen ab, auf der anderen Seite gingen sie durchs Ziel. Wurde das Gewimmel um den Ponton herum zu hektisch, musste mit dem erneuten Start gewartet werden.
Sonnabend: Der flaue OSO kam zwar über die freie Airbus-Startbahn, trotzdem beobachteten wir im Feld der J24 vor uns unglaublich starke Dreher. Also mieden die Folkes zunächst die Seiten und hielten die Mitte. Gleiches galt für die Raumgänge, Den Vorteil des härteren Stroms, den zum Beispiel Kay Louwien auf der Nord suchte, machte der bessere Wind an der Süd wohl wett. So gewann zuerst „Fun" vor „Ajax". „Fun" verteidigte auch im Lauf zwei die rechte Seite und fand dort auch wieder den langen Heber, allerdings auch den fiesen Abbacker vor der Luvtonne unter den Hallen. Den nutzte Jörn Lissow geschickt zum zweiten Platz. Auch Thomas Behrens blieb erneut „Fun" und „Ajax" zwischen den Hacken und sicherte sich zwei dritte Plätze,
Arn Sonntag kam dann das richtige Wetter für die schwergewichtigen Crews von Kay Louwien und Jan Kowitz. Bei Ost 4 plus und stärkerem Strom setzten die Strategen während der Kreuz mehr auf die linke Seite. Aber sehr weit links, auf Sherry Island, war auch daneben, wie „Fun': am Luv-Fass merkte: Gegenstrom im Kanal, zur Strafe als Letzter gerundet. Die Aufholjagd war aber noch erfolgreich; vorgefahren auf Platz 3, Jan gewann diesen Lauf, denn Kay wurde mit OCS wegen Frühstart am Lee-Ende nicht gewertet, statt mit Platz 1.
Nun konnte es in Lauf 5 richtig spannend werden. Die Pollis starteten konservativ, blieben aber in der Spitzengruppe. Kay siegte in diesem Lauf, „Fun" gleich dahinter. Den dritten Platz insgesamt holte sich Christian Wedemeyer (Platz 2 und 3), als Thomas Behrens mit seiner Zweiercrew schwächelte.
Der sommerliche Ausklang auf der Terrasse des MSC bleibt in guter Erinnerung, auch die wohlverdienten „Hurras" auf eine kompetente Wettfahrtleitung. Danke, Piwi und Co
Hamburger Meister 2008:
Gebr. Pollähn/M. Rüter (1,1,2,(3),2) = 6 Punkte = Platz 1
Kay Louwien und Crew (2,4,1,(OCS),1=8Punkte=Platz 2
Chr. Wedemeyer u. Crew (4,(9),6,2,3) = 15 Punkte = Platz 3
Th. Behrens und Anja (3,3,(10)7,4) = 17 Punkte = Platz 4
Th. Lysewski und Crew: 21 Punkte = Platz 7
N. Schlöbohm und Crew: 28 Punkte = Platz 9
In der J24-Klasse war das Bild eindeutig. Peer Kock, mit der bei weitem größten und längsten Erfahrung, beherrschte diese Veranstaltung seiner Klasse eindeutig mit vier ersten Plätzen und strich danach seinen Ausrutscher aus Lauf 1. Die beiden engagierten Junioren-Teams mit den SVAOe- Club-Booten „Hungriger Wolf" und „Juelssand" lagen zusammen in der Mitte des Feldes. Johann Huhn und Crew sammelten mit „Hungriger Wolf" auf den Plätzen 2,7,5,7, 21 Punkte für Platz 7. Die Mädchen-Crew auf „Juelssand" unter Ragna Thönnessen belegte die Plätze 5,5,4,8 und kam mit 22 Punkten auf Platz 8.