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*(Anmerkung: Jaja, ganz richtig ist das so nicht. Ganz formal sind wir nicht „Deutscher Meister” sondern Gewinner der German Open - weil es keine offizielle Deutsche Meisterschaft gewesen ist, aber die Headline ist so doch viel schöner….)

30.6.2022 Thorsten Paech

Mitte Mai, genauer vom 13. bis 15.5., war es wieder soweit: Grömitz calling, die deutsche Interpretation einer Konvergenz aus Miami Beach, Ballermann und Santa Barbara - Segeln, Sonne, Seebrücke. Der Grömitzer Segel-Club lud zur German Open der J/24 ein. Drei Tage voller Wind, Welle und Entertainment standen uns bevor.

Aber zuerst mussten organisatorische Dinge geklärt werden. Zwar hatten wir von langer Hand vorbereitet bereits die Wettfahrtleitung und den J/24-Klassenvereinigungs-Vorstand durch Jonas Lyssewski und seine Familienmitglieder** infiltriert, die Segelanweisung mitgeschrieben und Freibier vorgekühlt, aber irgendwie versäumt, die nicht ganz zu vernachlässigende Position des Steuermanns rechtzeitig zu besetzen.

Zur Historie: Unser langjähriger und erfolgreicher Steuermann Fabian Damm musste letztes Jahr aufgrund beruflicher Verpflichtungen aufhören, und unser neues Teammitglied für diese Position, Fritz Meyer (vorher 420er SVAOe-Jugendsegler), der zur Kieler Woche 2022 erstmalig den „Wolf“ zu einem 4. Platz steuerte, konnte sich leider an dem German-Open-Termin nicht freimachen. Zum Glück konnten wir kurzerhand noch Till Pomarius shanghaien. Mit seiner jahrelangen Erfahrung in der J/24- und J/70-Klasse, war das sicherlich keine schlechte Option.

Da wir bei der Alster-Frühjahrsregatta 2022 (siehe „Saisonauftakt…“ in dieser Ausgabe) bereits mit Johann Huhn/SVAOe auf eine J/24-Legende zurückgegriffen hatten (Plätze: 1,1,1,1,1, DNC) waren wir optimistisch, dass wir es wieder auf das Treppchen schaffen könnten oder vielleicht sogar mehr möglich sein könnte - in den letzten Jahren mussten wir uns jeweils punktgleich 2019 Jan Kähler, ASC („United 5“) und 2020 Stefan Karsunke, BSC („Schwere Jungs“) knapp geschlagen geben.

Als Regatta-Gebiet ist Grömitz ideal: Segeln direkt vor dem Hafen, viel Platz auf dem Wasser für die Kurse, freie Winde, kurze Anfahrtswege, dabei publikumswirksam durch die Seebrücke.

Das erste Rennen am Freitag startete aber erstmal schwach für uns: Am Start waren wir relativ weit von der Startlinie weg und gingen erst als siebter um die Luvtonne des 17 Boote großen Feldes - blieben dann aber motiviert dran und konnten uns dank einer genialen Upwind-Taktik von Jonas, gutem Speed und vor allem ohne Fehler bis zum Ziel auf Platz 3 vorarbeiten hinter Hauke Krüss und Lynn Wolgast. Tatsächlich endete der erste Tag über alles sehr gut: Bei knackigen Winden konnten wir uns danach in zwei weiteren Rennen (1. und 2. Platz) gut durchsetzen und führten am Abend die Liste an. Der zweitplatzierte (Stefan) hatte mit 6,2,1 aber eine gute Position, um anzugreifen.

Am Abend organisierte der Grömitzer Segel-Club zusammen mit der Klassenvereinigung ein gemeinsames Grillen mit Freibier. In der Theke-Wertung wurden wir jedoch deutlich von den Berliner Jugend-Crews abgehängt, die hier auch an den weiteren Abenden tonangebend blieben und das (Tanz-)Feld dominierten.

Auch aufgrund der Zurückhaltung am Vorabend konnten wir den zweiten Segeltag klar beherrschen. Trotz teilweise mäßiger Starts schafften wir es immer wieder, uns nach vorne zu segeln und beendeten den Tag mit drei ersten Plätzen und einem dritten Platz. Unser ärgster Verfolger Stefan wie auch der drittplatzierte Jan Kähler (ASC) patzten, und wir konnten uns beim gemeinsamen Stegbier am Nachmittag über einen soliden Vorsprung freuen - ein gutes Geburtstagsgeschenk für unseren Vordecker Thorsten, der an dem Tag seinen 25.*** Geburtstag feierte.

Abends freuten wir uns über ein perfekt organisiertes Regatta-Essen für alle Teilnehmer (Danke hier noch einmal an Jette & den KV-Vorstand sowie den GSC) und starteten auch noch einmal einen Angriff auf die Tresen- und Tanzdominanz der Jung-Berliner, wurden aber spätestens beim dritten Achim-Reichel-Rudern (Aloha heja he….) klar abgeschlagen und beschlossen, abseits der Tanzfläche bei ein bis zwei**** Gin Tonics die Kapitulation auf diesem Gebiet. Der weitere Ausgang des Abends ist diffus. Wir kürzen die Berichterstattung mangels verlässlicher Quellen hier ab….

Der dritte und finale Segeltag startete leichtwindig, aber dafür auch leicht angeschlagen vom Vortag. Unser Start ins vorletzte Rennen war ok, aber nicht großartig, und wir erreichten die Luvtonne erst auf siebenter Position; schlimmer war noch, dass Konkurrent Stefan deutlich vor uns auf zweiter Position lag. Auf dem Downwind-Kurs konnten wir zwei Boote durch taktisches Manövrieren über die rechte Seite dazu bringen, an der Anliege-Linie zur Leetonne vorbeizusegeln und uns so beim Halsen vor sie setzen, um das Gate an Position fünf zu erreichen. Durch einen Winddreher wurde die letzte „Kreuz” zu einem Anlieger, wo wir auf Platz vier vorrücken und diesen sicher ins Ziel bringen konnten. Dies reichte, um nach acht von neun Rennen uneinholbar vorne zu sein. Wir entschieden, das letzte Rennen nicht mehr mitzusegeln, um den Kran zu entlasten. Wir hatten es geschafft: Zum ersten Mal wurde eine SVAOe-Crew Sieger der J/24 German Open! Zweiter wurde „Schwere Jungs“, Dritter „United 5“.

Leider scheiterten alle Versuche, sich im Hafen dem „Siegerbad” zu entziehen, aber zumindest konnten wir Stefan noch mitnehmen, der sich vor dem Bad 2020 gedrückt hatte.

Abschließend noch einmal ganz herzlichen Dank an den Grömitzer Segel-Club, die Klassenvereinigung, die Wettfahrtleitung sowie an die Jury für diese durch und durch gelungene Veranstaltung!

Die Redaktion gratuliert Till und seinem Team ganz herzlich zu diesem Sieg!

**An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Thomas und Sabine Lyssewski mit Jette für die großartige Organisation auf dem Wasser und an Land!!

*** Geschätzte Altersangabe, ohne Gewähr

****Geschätzte Angabe, die sich nicht mit dem Rechnungsbetrag d

 

 

 

  Alle Fotos © Michael Kruse

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