Auch auf der Ostsee gibt es Sonderrechte. Sie bleibt das Klo der 300 Kreuzfahrtschiffe, die dort jährlich unterwegs sind. Der Dachverband der Kreuzfahrtreeder (CLIA) hat nach Angaben des World Fund for Nature (WWF) eine Selbstverpflichtung zur Reinhaltung des Binnenmeers abgelehnt. Damit dürfen auch weiterhin die meisten dieser 300 Kreuzfahrtschiffe ihre Klospülungen und Abwässer ungeklärt in die Ostsee einleiten. Man rechnet pro Jahr mit bis zu 100 Millionen Klospülungen und 1,6 Milliarden Litern Schmutzwasser. Am Kreuzfahrtterminal in Kiel hat 2007 keins der 114 anlegenden Schiffe von den dortigen Entsorgungsmöglichkeiten Gebrauch gemacht. Bisher werden nur bei drei von 20 Kreuzfahrt-Gesellschaften die Abwässer an Bord oder im Hafen geklärt (AIDA-Cruises, Deilmann und Hurtigrute).
(Quelle: Hamburger Abendblatt vom 9. Juli 2008)