23.2.2022 Hartmut Pflughaupt
In der Nacht vom 29.zum 30. Januar 2022 brachte das Sturmtief "Nadia" nicht nur Wasser von oben sondern auch Wasser von unten in den Hamburger Hafen und damit leider auch in unser Clubhaus. Sven Becker hatte am Freitagabend noch die neben dem Eingang befindlichen Fenster geöffnet, damit das Wasser bei einer eventuellen schweren Sturmflut ungehindert in das Foyer ein- und wieder ausströmen konnte. Diese Maßnahme hat sich als richtig erweisen, stand das Wasser doch auf ca. 2 m Länge im Foyer, erreichte aber bei Weitem nicht die Stufen vor Werkstatt und Gymnastikraum.
Ganz anders entwickelte sich die Situation mit Sturmtief "Zeynep" am 18. Februar – 60 Jahre nach der verheerenden Sturmflut von 1962. Das BSH hatte zunächst eine Sturmflut und dann ab Freitagmittag eine schwere Sturmflut mit Wasserständen von bis zu 3 Metern über dem mittlerem Hochwasser angekündigt. Die Schwelle unseres Clubhauses befindet sich 2,63 Meter. Bei dieser Vorhersage würde also wieder Wasser im Foyer stehen – mit dem Risiko, dass es diesmal auch in Werkstatt, die WC's und den Gymnastikraum laufen könnte.
Da ich der Vorhersage nicht so recht traute habe ich mehrfach mit unserem Jugendobmann telefoniert, der dann für den Nachmittag Jugendliche motivierte, in der Werkstatt und dem Gymnastikraum alles auf Böcke zu lagern. Sie wollten eigentlich zu dieser Zeit auf der Anreise zu ihrem geplanten Theoriewochenende in Scharbeutz sein, haben diese dann sturmbedingt und netterweise auf Sonnabend früh verschoben.
Den ganzen Tag und den Abend über haben wir die Entwicklung der Wasserstandsvorhersage auf der Homepage des BSH (www.bhs.de) und den Pegelstand St. Pauli auf der Homepage der WSV (www.pegelonline.wsv.de) verfolgt. Dabei war die Seite des BSH mal wieder wenig hilfreich. Ab dem späteren Abend war sie nämlich meist nicht mehr erreichbar. Dies hatte ich bei vorangegangenen Hochwassern schon mehrfach beobachtet. Was nützt eine Informationsseite, die nicht erreichbar ist? Und ist es wirklich so unverständlich, dass in solchen Situationen viele Nutzer Informationen abrufen wollen?
Nun, in der Nacht änderte das BSH seine Vorhersage dann auf bis zu 4m über mittlerem Hochwasser. Und so kann es denn auch. In den frühen Morgenstunden gegen 05:00 stand das Wasser ca. 35cm in Werkstatt, Toiletten und Gymnastikraum sowie im Treppenhaus.
Am Sonnabendvormittag haben wir – Sven Becker, Stephan Lunau, Elske Pflughaupt und ich – uns dann im Clubhaus zur Schadensbesichtigung und -beseitigung getroffen. Außer einer Unmenge von Mudd, den das dann bereits wieder abgelaufene Wasser hinterlassen hatte, gab es keine größeren Schäden.
Der Kampf gegen den Dreck stellte sich aber durchaus als eine Herausforderung dar. Als erstes mussten wir feststellen, dass es im Erdgeschoss keinen Wasseranschluss mehr gibt. Wer hat den bloß abgebaut? Gut, dass wir in kluger Voraussicht unseren sehr langen Gartenschlauch mitgenommen hatten. Also den Schlauch am Geschirrspüleranschluß in der Küche im 1. Stock angeschlossen und ins Erdgeschoß verlegt.
Die nächste Überraschung zeigte sich zuerst im Herren WC. Dort gibt es zwar wie im Damen-WC einen Bodenablauf aber das Gefälle in den Räumen nimmt darauf keine Rücksicht ☹. Gleiches gilt für die Werkstatt und den Gymnastikraum. Wahrscheinlich war den Planern unseres Clubhauses die Möglichkeit einer Überschwemmung nicht so recht präsent – obwohl sie ja die Hochwassermarken im Foyer angebracht haben.
Nach einigen Stunden spülen und schrubben waren der Dreck einigermaßen beseitigt. Nur die Beleuchtung über dem Eingang ließ sich nicht mehr einschalten, da sie vermutlich mit dem nicht mehr vorhandenen Strahler beim "Schiller" verbunden ist und diese Elektrik natürlich mehrere Stunden unter Wasser gestanden hat. Ein Fall für einen Elektriker.
Um die Feuchtigkeit möglichst schnell wieder aus den Räumen heraus zu bekommen, konnte Sven unser Clubmitglied Patrick Salchow aktivieren, der umgehend mit zwei Industrietrocknern zum Clubhaus kam. Vielen Dank für diese schnelle Hilfsbereitschaft!
PS: Auf dem Winterlagergelände am Schulgartenweg ist durch den Sturm ein Baum umgefallen und hat dabei mit seinen Ästen die dort abgestellten J24 "Luv" getroffen. Es sind aber keine Schäden entstanden. Glück gehabt.