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17.9.2017 Hartmut Pflughaupt

Viele Wetterberichte und Orakel wurden heute morgen von Wettfahrtleitung und Teilnehmern zu Rate gezogen. Allen gemein war die Aussicht auf wenig bis ganz wenig Wind und dafür für den späten Nachmittag Gewitter mit Starkregen und Hagel.

Und so schickte unser Wettfahrtleiter Ulrich Dahm die Teilnehmer pünktlich mit dem ersten Start um 11:50 Uhr auf die Bahn. Es war ein Spinnakerstart elbab. Und - oh Wunder - es gab keinen Frühstart. Nur ein Teilnehmer startete mit dem ersten Start, obwohl er in die zweite Startgruppe gehörte. Er bemerkte aber seinen Fehler und kreuzte zurück.

Spinnaker und Blister standen und fielen wieder ein. Langsam quälte sich das Feld, auch der zweite Start war mittlerweile erfolgt, gegen die Tide zur Tonne 118, die an Steuerbord - das ist IM und nicht GEGEN den Uhrzeigersinn - zu runden war. Danach ging es kreuzenderweise in die Hahnöfer Nebenelbe bis zur HN4, die an Backbord zu runden war. Hier hat das auch geklappt.

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Mittlerweile hatte die Regattaleitung ein Einsehen (oder hat das drohende Gewitter bei der Entscheidung mitgeholfen) und die Bahn verkürzt, so dass "schon" an der gegenüber dem alten Hafen von Schnalle liegenden Tonne 125 Ziel war. Kreuzten die ersten Yachten noch elbauf, konnten die nächsten schon hoch am Wind den Weg zum Ziel nehmen. Der Wind drehte immer weiter und so wurden Spinnaker und Blister wieder herausgeholt und gesetzt.

Und über Hamburg wurde es Nacht, obwohl es noch Nachmittag war. Erstes Grummeln war zu hören und Blitze zuckten am Himmel. Mittlerweile durften die bunten Vorsegel wieder eingeholt werden. Der Wind frischte aus östlichen Richtungen auf und ab ging es wieder an die Kreuz.

Der Himmel wurde bedrohlich immer dunkler, das Grummeln war in Donner übergegangen, die Blitze nahmen an Häufigkeit zu und schließlich fing es leicht an zu regnen. Dann war aber auch der letzte Teilnehmer im Ziel.

Mit Full Speed machte sich die Zielcrew im Schlauchboot auf den Heimweg und schaffte es gerade so eben, vor dem Starkregen und Hagel wieder im Aufenthaltsraum im Yachthafen zu sein.

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Zwei Teilnehmer sind nicht durchs Ziel gegangen und zwei Teilnehmer haben ihren Tonne-118-Rundungsfehler eingesehen und wurden damit nicht gewertet.

Zur Frage des Kurses und des Zeildurchganges hier einige erklärende Worte von Marcus Boehlich:

Liebe Freunde der SVAOe Elbe Ausklang Regatta,
heute gab es einige Irritationen, die ich gerne aufklären möchte:

Zuerst der Aushang betreffend die Tonne 125, durch den in der Bahnbeschreibung das Wort "lassen" durch das Wort "runden" ersetzt wurde. Warum gab es den Aushang? Spitzfindige (und die hätte es unter euch sicher gegeben) hätten den Kurs von der Nordspitze Hans-Kalb-Sand direkt in das Ziel absetzen können und hätten die Tonne 125 die ganze Zeit an Steuerbord gelassen. Überspitzt hat es unser Schlauchbootfahrer Jan Tellkamp ausgedrückt: Ich fahre am Äquator von Afrika nach Amerika und lasse Island dabei an Steuerbord. Daher der Aushang um den Kurs richtig zu beschreiben.

Dann das Runden der Tonne 118 an Steuerbord: Wenn wir den Kurs so gelegt hätten, dass ihr die Tonne 118 an Backbord runden hättet sollen, so wärt ihr gegen die Richtung des Fahrwassers (auf der roten Seite elbab) in das Fahrwasser eingebogen. Wir hätten euch damit in die Situation gebracht, dass ihr die KVR, die ja über unseren Regeln stehen, verletzt hättet. Womöglich wäre euch an der Stelle dann ein Binnenschiff entgegen gekommen und wäre mit euch kollidiert. Entscheidungen, die KVR oder die Seeschifffahrtsstraßenordnung zu verletzen, überlassen wir allein den Teilnehmern. Daher der aus Sicht eines Teilnehmers etwas unlogische Kringel um die 118. Andersherum wird es uns übrigens auch vom WSA nicht genehmigt.
Wirklich unglücklich war die Situation kurzzeitig im Ziel: In der Situation auflaufendes Wasser und wenig Wind, bestand die Gefahr, dass wenn wir das Ziel auf die Seite außerhalb des Fahrwassers gelegt hätten, man erst die Tonne 125 hätte runden müssen und dann gegen die Tide durch Ziel hätte fahren müssen. Dies wäre bei dem geringen Wind sicher nicht für jedes Boot möglich gewesen. Daher entschieden wir uns, das Zielschiff auf die Fahrwasserseite der Tonne 125 zu legen. Dort hat man allerdings als Ankerlieger eigentlich nichts zu suchen und es kam auch zu einer engen Situation mit einem Binnenschiff, dass am Tonnenstrich entlang fuhr.
Nachdem die Tide kenterte lagen wir bei wenig Wind auch noch gut, so dass die Ziellinie eine ausreichende Breite hatte. Als dann der Wind aufkam wurde das Zielschiff durch den Wind in Richtung Tonne gedrückt und die Ziellinie wurde etwas eng. Bei 2 Booten führte dies dazu, dass für sie kein Platz mehr auf der Linie war. Wir hätten dann den Teufel mit Belzebub austreiben können, indem wir das Zielschiff während der Zieldurchgänge verholt hätten, was sicher nicht bei jedem Verständnis hervorgerufen hätte. Ich bedaure diese Situation ausdrücklich!
Der richtige Weg wäre allerdings gewesen, nicht die Zielcrew, die mit weiteren Zieldurchgängen beschäftigt war, anzubrüllen, sondern einen Antrag auf Wiedergutmachung zu stellen, von dem ich mir vorstellen könnte, dass ihm statt gegeben worden wäre. Solche Anträge sind innerhalb der Protestfrist nicht eingegangen.
Ihr seht, das Leben der Wettfahrtleitung ist nicht immer einfach und ihr solltet davon ausgehen, dass wir immer das Beste aus den jeweiligen Situationen machen wollen. Segeln ist aber ein Natursport, bei dem die Bedingungen nicht für alle immer perfekt sind. Daher bin ich froh über die Entscheidungsfreude unseres Wettfahrtleiters Lui, dass er diese Regatta überhaupt gestartet hat.

Herzliche Grüße
Marcus

Die Ergebnisse des Tages gibt es hier und die Liste der Wanderpreise hier.

Hier die Bilder von Tomas Krause

Hier die Bilder von Kay Rothenburg

Die Preisverteilung erfolgt am 24.11.2017 um ca. 21:00 Uhr auf dem Herbstfest der SVAOe im Clubhaus der SVAOe. Wer ab 19:00 Uhr Grünkohl mitessen möchte meldet sich bitte bis zum 17.11.2017 in der Geschäftsstelle der SVAOe unter 040 / 88 11 440 an.

Als Begleitboote haben heute das Motorboot "Anna" mit Kay Rothenburg und Martina Bahr, das Schlauchboot "Elbesegel" von Hauke Meyer mit Tomas Krause und Hartmut Pflughaupt und das Schlauchboot "Ilse Borgwaldt" vom Blankeneser Segel Club mit Jan Tellkamp und Joshua Boehlich das Feld begleitet.

 Bilder in diesem Artikel Hartmut Pflughaupt

 

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