31.10.2010, Bernd Blohm
In fast allen Bundesländern gibt es rege Regattatätigkeit, und die Rangliste umfasst 200 Boote. Was liegt da näher, als sein Leistungsvermögen bei der „Deutschen Meisterschaft“ mit Gleichgesinnten zu messen.
Was liegt da näher, als sein Leistungsvermögen bei der „Deutschen Meisterschaft“ mit Gleichgesinnten zu messen.
Eine echte Meisterschaft im Sinne des DSV ist es nicht, da es keine offizielle Klasse ist. Trotzdem ist das Niveau recht ordentlich, segeln doch etwa ein Drittel der Teilnehmer auch mit richtigen Booten Regatta . Im Teilnehmerfeld sind zusätzlich etliche langjährige, erfolgreiche Modellsegler am Werk. Die Konkurrenz ist erstaunlich stark.
Der WFC Schotten an der Niddatalsperre (Vogelsbergkreis) hatte dieses Jahr zum 7. German MicroMagic Cub geladen. 48 Teilnehmer waren angereist. Einer sogar aus Australien!
Es ging also wie früher im Piraten los: Zelt und Werkzeug einpacken, allein das Sportgerät verschwindet hinter dem Fahrersitz und muss nicht gezogen werden. Das Auto ist voll, fährt aber schneller, alles andere ist wie damals…
Freitagabend angekommen, Lage peilen, Zelt aufbauen, und schon kann es zum Trainingsschlag losgehen. Am Samstag wird’s ernst: Einchecken, Gegner beäugen - welcher Trimm? Was können die anderen?
Die Klassenregeln des MicroMagic lassen verschiedene Kielgewichte und Segelgrößen zu, so dass die Möglichkeiten erheblich sind! Man fährt aber recht gut mit den normalen Standardsegeln und 3 unterschiedlich schweren Kielen je nach Windstärke. –aber auch dieses Klavier will ordentlich gespielt werden.
Am Samstag war es recht windig: 600g- (Kielgewicht) Wetter, wie der geneigte Insider sagt. Es wurde in 2 Gruppen je 14 Läufe gestartet. Die Gruppen werden per Zufallsgenerator auf dem Rechner ausgelost. So segelt jeder mehrmals gegen jeden. Der Ablauf ist wie bei den Großen: Start und Tonnenmanöver mit Gebrüll, Dreieck, Schenkel, Dreieck. Nach 10 Min geht’s von vorn los. Man durchlebt alle Phasen des Regattasegelns aus Hoffen, Bangen, Niedergeschlagenheit und grenzenloser Freude über einen abgefangenen Gegner. Man wird aber nicht nass.
Am Abend dann eine große Feier auf der Terrasse mit gutem Essen, Freibier und netten Gesprächen. Die MM Segler sind eine lockere, lustige Gemeinde aus vielen netten Leuten.
Am Sonntag standen noch 5 Rennen auf dem Plan und es war der “Deutsche Meister“ gefunden. Äußerst eindrucksvoll mit 16 Punkten aus 19 Rennen bei 3 Streichern gewann der Dauer-Meister Thomas Dreyer aus Stuttgart zum 7. Mal! Herzlichen Glückwunsch.
Alles in allem war es ein wirklich gelungenes Wochenende mit vielen interessanten Wettfahrten und Gesprächen. Es macht wirklich sehr viel Spaß, mit diesen kleinen Booten richtige Regatten zu segeln.
Die „Trainingsgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein“ war mit fünf Seglern angerückt. Hier deren Ergebnisse:
9. GER 340 Nis Welm YCM
11. GER 391 Bernd Blohm SVAOe
14. GER 101 Norbert Schutta
26. GER 53 Christian Faust BSV Beidenfleth
34. GER 22 Roland Kitzing
Für mich war es die erste Veranstaltung dieser Art und ich war mit meiner Platzierung ganz zufrieden.