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6.2.2019 Die Mannschaft der Scharhörn (Steffen, Paulina, Felix, Tyll, Arne, Jelena und Lea)

Die Sommertour 2018 begann an einem sonnigen Mittag in Wedel. Kurz nachdem die „fifty-fifty“ aus dem TuS Finkenwerder abgelegt hatte, wurde der Mixer des Lärms angeschmissen, sodass wir unmittelbar vor Tidenkipp unsere Tour in die Dänische Südsee starten konnten. Mit achterlichem Wind gedachten wir, kurz danach den Spi steigen zu lassen und holten die „fifty-fifty“ ein. Die geöffnete Brunsbüttel-Schleuse wartete auf uns.

Frühmorgens standen wir auf, um im Kanal den ganzen Tag den Mixer laufen zu lassen. Auf der Tour passierte nicht viel, außer, dass wir mit unserem 4-PSler (2-Takt) einem Hörschaden immer näher kamen. Alles in allem war es zwar eine laute, aber dafür auch spaßige Kanaltour nach Holtenau. Am nächsten Tag segelten wir nach Olpenitz. Leider war kaum Wind, sodass der Motor noch ein paar mehr Betriebsstunden verrichten musste. Den Hafen anzulaufen hat sich aber nicht gelohnt, da er überteuert und die Anlage noch im Bau befindlich war.

Nun ging es auf nach Dänemark. Zuerst war der Plan, nach Sonderburg zu segeln, da aber das Segeln durch genug Wind endlich mal wieder Spaß machte und wir vorankommen wollten, entschlossen wir uns dazu, nach Årosund zu fahren. Außerdem genossen wir auf der gesamten Tour den herrlichen Sommer.

Am nächsten Tag ließ der Wind leider zu wünschen übrig, sodass wir wieder fast den ganzen Tag den Mixer laufen hatten. Dadurch trennten wir uns für einen Tag von der „fifty-fifty“, da die Motivation ihrer Crew zum Motoren ebenfalls zu wünschen übrig ließ. Wir schafften es nur bis Middelfart.

Nachdem wir morgens ausgeschlafen hatten, segelten wir los Richtung Hou. Leider mussten wir uns auf der Tour und später auch im Hafen das erste Mal als Bootsbauer betätigen, da unser Steuerbord-Pütting riss. Jedoch hatten wir Glück im Unglück, da der Mast nicht runter kam. Als Notlösung auf dem Wasser sicherten wir den Mast mit den Groß- und Genuafallen.

Am nächsten Morgen half der Hafenmeister, eine temporäre Lösung für das Pütting zu bauen, sodass wir trotzdem weiter nach Øer segeln konnten. In Øer stießen Lea und Jelena zusammen mit Ersatzteilen und viel Motivation dazu. Eine vollständige Reparatur sollte trotzdem in Hamburg erfolgen. Voller Tatendrang segelten wir mit neuem Vertrauen ins Pütting los und genossen das spritzig sonnige Wetter auf dem Weg nach Grenaa.

Nachdem wir relativ früh in den Tag gestartet waren, übernahmen Jelena und Lea die Bootsführung, während die anderen noch etwas Schlaf nachholten. Der Wind schlief auf dem Weg nach Aalborg Nebenhavn zwischenzeitlich ein. Dafür lernten wir allerdings Rufus und Fara, unsere neuen Tümmler- Freunde, kennen. Nach und nach frischte der Wind wieder auf und drehte achterlich, sodass wir letztendlich raumschots unsere Tour fortsetzten. Als wir in Höhe Hals ankamen, nahmen wir die Segel runter und setzten unseren Weg unter Motor fort. Wir wollten im unbekannten und engen Fahrwasser des Limfjords keine Risiken eingehen. Sicher erreichten wir nach einem langen, aber schönen Segeltag den Hafen. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, absolvierten Jelena und Lea ihr Frühschwimmen. Nach einem entspannten Frühstück motorten wir nach Aalborg rein, wo wir die Stadt erkundeten. Abends ging es noch in einen Irish-Pub, wo wir mit Live-Musik und Bier den Abend ausklingen ließen. Leider gab es für Arne eine große Enttäuschung, da es für ihn als Mitternachtssnack nur noch einen Hotdog und keine Pizza mehr gab. Alles in allem war die Tour sehr lang und anstrengend gewesen.

Nun folgt die Geschichte davon, wie die Crews der „fifty-fifty“ und der „Scharhörn“ Menschenleben retteten:

Als wir aus dem Limfjord wieder raussegelten, sahen wir, dass die „fifty-fifty“ die Segel runter nahm und zu einem dänischen Segler motorte. Wir erkannten, dass etwas nicht stimmte, weil Rauch aus dem Schiff aufstieg und Frau und Kinder im Beiboot saßen. Wir ließen unsere Segel fallen und motorten ebenfalls rüber, um zu helfen. Währenddessen hatte die „fifty-fifty“ dem Boot geholfen, am Kai des nahegelegenen Tankerterminals festzumachen. Wir stauten unseren Feuerlöscher aus, legten an und versuchten so gut wie möglich damit zu helfen. Die Besatzung des brennenden Bootes verständigte über Funk die Feuerwehr. Als wir die Sirenen hörten, entschlossen wir uns abzulegen, da die Situation für uns zu gefährlich erschien. Wir kreuzten vor dem Terminal, bis sich die Situation etwas beruhigte und die Feuerwehr das Feuer gelöscht hatte. Anschließend setzten wir unseren Weg fort. Niemand trug gesundheitliche Schäden davon.

Als wir auf der weiteren Tour anfangen mussten zu kreuzen, ließen wir die Segel fallen und fingen an zu motoren, da wir das Seegebiet nicht ausreichend genug kannten. Über die Zeit drehte uns der Wind komplett auf den Kopf, und wir mussten uns den Weg nach Mou Bro durch Wind und Welle stampfen. Kurz vor dem Hafen wurden wir vom ersten Regen dieser Tour überrascht. Der Wind drehte um 180 Grad, weshalb wir letztendlich doch wieder gut vorankamen. Nach einem gemütlichen Abendessen im Vereinshaus gingen wir früh schlafen, da wir am nächsten Morgen die Tour nach Anholt antreten wollten. Trotzdem genossen wir bei einem Gesellschaftsspiel noch den schönen Sonnenuntergang über der Skyline von Aalborg.

Nach einer kurzen Nacht motorten wir Richtung Sonnenaufgang. Wir setzten, als Wind aufkam, die Segel und jeder holte erstmal etwas Schlaf nach. Als alle wieder wach waren, wurde über die dekorative Umgestaltung des Bootes diskutiert. Diese Diskussion wurde allerdings von heller Aufregung unterbrochen, als wir etwas im Wasser treiben sahen. Wir steuerten darauf zu und retteten einen Luftballon aus dem Wasser, der dabei war, die Meere zu verschmutzen. Später schlief der Wind ein und wir nutzten die Gelegenheit, holten den Schwimmring heraus und machten eine Badeparty. Nun ging es per Motor weiter nach Anholt. Abends wurde feierlich ein Braten verspeist. Nach einem schönen, sonnigen Hafentag auf Anholt beschlossen wir, in der Nacht vor Anholt zu ankern.

Die Nacht, die folgte, war kurz und von der Ankerwache unterbrochen. Verschlafen weckten wir mit dem Mixer die um uns liegenden Boote und starteten Richtung Odden Havn. Am Anfang segelten wir Spi. Dann drehte der Wind, und wir konnten auf einem Bug und hoch am Wind nach Odden segeln. Zwischendurch schlief der Wind immer wieder ein und die Mannschaft hin und wieder auch.

Nach relativ entspanntem Aufstehen und letzter kleiner Einkaufstour startete dieser Törn endlich mal wieder mit gutem Wind, bei dem man nicht nur dümpelte. Um nicht am Sjaellands Rev zu zerschellen, kämpften wir uns durch die Wellen. Unsere Schiffsführerin entdeckte dabei mit ihrem wachsamen Auge, dass beim Pütting etwas nicht stimmte. Um diese Situation bei etwas weniger Krängung besser beurteilen zu können, entschieden wir uns dazu, zweimal zu reffen. Als dabei ein Schäkel an der Großschot poppte, entschlossen wir uns, das Groß ganz runter zu nehmen. Wir begutachteten den Schaden und bemerkten eine Delle an Deck bei den Wanten, an denen letzte Woche das Pütting kaputt gegangen war. Im Schiff hatte sich die Leiste, an der das Pütting befestigt war, nach oben gebogen. Aus Sicherheitsgründen segelten wir unter Genua in den nächstgelegenen Hafen, in dem laut Hafenführer ein Reparaturservice vorhanden sein sollte. Im Hafen angekommen, bemerkten wir allerdings, dass der nur für Motoren war. Durch die hilfreiche Unterstützung eines ortsansässigen Segelvereins bekamen wir die Nummer eines Bootsbauers. Da allerdings Wochenende war, konnten wir ihn erst Montag erreichen. Es stand uns also mindestens ein Hafentag bevor.

Am nächsten Tag bekamen wir Hilfe von der „fifty-fifty“, die den Schaden ebenfalls begutachtete. Sie hatten uns inzwischen verlassen, da sie den Heimweg antreten mussten. Am Montag riefen wir sofort beim Bootsbauer an. Wie auch die „fifty-fifty“ vorgeschlagen hatte, empfahl er uns, nur bei wenig Wind zu segeln. Auch half uns der Hafenmeister, einen anderen Bootsbauer zu organisieren, der sich den Schaden vor Ort nochmal anschaute. Auch er gab den gleichen Rat. Da wir allerdings vorankommen mussten, entschlossen wir uns dazu, die meiste Zeit unter Motor zu fahren. Nur wenig beruhigt motorten wir weiter nach Rosnaes. Nachdem wir schön warm geduscht hatten, schmissen wir, um den ganzen Hafen aufzuwecken, frühmorgens unsere Höllenmaschine an und motorten Richtung Heimat. Die Höllenmaschine dröhnte den ganzen Tag, sodass abwechselnd überlegt wurde, freiwillig nach Hause zu schwimmen. Zwar wurde versucht, die Höllenmaschine mit Musik zu übertönen, jedoch führte dies nur zu einem größeren Hörschaden und zu Kopfschmerzen. Auf der Tour stellten wir immer wieder fest, wie klein die dänischen Tonnen doch sind. Naja, aber vielleicht sind auch einfach ein paar Tonnen, wie die Untiefen-Tonne vor Dageløkke, einfach untergegangen. Zu unserem eigentlichen Ziel Spodsbjerg schafften wir es nicht, aber die Höllenmaschine brachte uns zwar langsam, aber irgendwie nach

 

 

Dageløkke.

Da weniger Wind als angesagt war, fuhren wir ohne weitere Probleme nach Marstal. Im Hafen bot die „Lady M“ aus der SVAOe an, uns zu begleiten, sodass wir für die Überfahrt nach Deutschland ein Begleitboot hätten, falls etwas passieren sollte. Es war allerdings für den nächsten Tag nicht so viel Wind angesagt, sodass wir doch alleine den Weg nach Holtenau antraten. Hier nochmal ein großer Dank an die Mannschaft der „Lady M“!

Auf dem Weg nach Holtenau überlebten wir einen Mordanschlag durch eine Riesenspinne und retteten zum zweiten Mal auf dieser Sommertour die Weltmeere. Dort angekommen, gesellte sich die „Papagena“ aus dem SVWS zu uns und bot uns sofort an, uns von unserem Schicksal mit der Höllenmaschine zu erlösen und uns durch den Kanal zu schleppen. Dieses Angebot nahmen wir dankend an. Nach einer stürmischen aber leisen Kanaltour erreichten wir den Kanalhafen von Brunsbüttel. Leider kam dann der Zeitpunkt, an dem wir unsere Maschine wieder anschmeißen mussten. Allerdings machte sie nicht, was wir von ihr wollten, was wir als kleinere Zickereien abtaten.

Am nächsten Morgen bemerkten wir aber, dass es wohl doch ein größeres Problem war. Auch unter den größten Mühen der Crew der „Scharhörn“ und der „Papagena“ ließ sich der Motor nicht starten. Es wurde beschlossen, den Motor noch für einen Tag ruhen zu lassen, um am Sonntag einen Schlepp nach Hamburg zu suchen. Da dies aber nicht von Erfolg gekrönt war, beschlossen wir am Montag, unter eigener Kraft zurück nach Wedel zu fahren. Endlich berappelte sich die Höllenmaschine und erlaubte uns, unter mangelndem Vertrauen die sichere Heimfahrt nach Wedel durchzuführen.

Mit einem kaputten Boot beendeten wir unsere trotz der vielen Ereignisse lustige Sommertour.

Wie es mit der „Scharhörn“ weitergeht, erfahrt ihr in einer anderen Geschichte.

 

 

 

 

 

 

 

 

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